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Operation Gipfelstürmer – Unterwegs für «Paraforum» – Erkundungstour auf den San Salvatore

«Benvenuti al Sud!»

Dies darf man zurecht ausrufen, denn die Gipfelstürmer haben zum ersten Mal das Tessin besucht und dabei eine Erstbesteigung des Monte San Salvatore im Rollstuhl durchgeführt!

Der San Salvatore ist gewissermassen der 'Hausberg' von Lugano, und von hier aus - so hat man uns versichert - kann man bei schönem Wetter bis hinunter nach Palermo in Sizilien sehen…

Nun, das stimmt natürlich nicht! Aber bis in den Süden nach Mailand soll die Sicht reichen – auch wenn man wohl lediglich die Dunstglocke der Stadt wird erahnen können.

Wir (Dr. Hans Georg Koch und René Wildi) starten bei unserem Ausflug in Zürich; die Rollstuhlfahrer (Gian Paolo Donghi und Katia Martini, beide im Tessin wohnhaft), die uns auf den Berg begleiten, treffen wir in Lugano, zusammen mit Michele Vodola, dem Vize-Präsidenten des Rollstuhlclubs 'Insuperabili' – 'den Unbezwingbaren'.

Michele ist es auch, der uns einen bequemen Transport im Vereinsbus an den Fuss des Monte San Salvatore ermöglicht. Gewiss hätten wir auch den Bus Nr. 2 vom Bahnhof bis nach Paradiso-Geretta nehmen können – aber wer sagt schon 'Nein!', wenn man so zuvorkommend behandelt wird?!

Und so sind wir denn in Windeseile bei der Talstation der Funicolare, am Fusse von Luganos Hausberg.

Reist man mit dem öV an, dann muss man von der Busstation noch ungefähr 200 Meter bis zur Bahn zurücklegen. Mit dem Auto fährt man direkt vor das Gebäude, wo ein Behindertenparkplatz zur Verfügung steht.

Bei der Talstation empfängt uns Francesco Markesch (mit dem Rücken zur Kamera), Betriebsleiter der San-Salvatore-Bahn, und begleitet uns einen Nachmittag lang auf unserer Erkundungstour auf dem Berg.

Der Haupteingang der Talstation – wie auf dem Bild ersichtlich – ist nicht rollstuhlgängig, weshalb es sinnvoll ist, die Fahrkarten von einer Begleitperson besorgen zu lassen. Dies allerdings zu ausserordentlich günstigen Konditionen: Rollstuhlfahrer reisen zum halben Tarif, eine Begleitperson sogar gratis!

Der Zugang zur Bahn erfolgt für Rollstuhlfahrer durch ein Tor in der Schranke rechts vom Gebäude:

Dann geht es eine kleine Rampe hoch …

… und mit etwas Hilfe hinein in die Standseilbahn.

Und schon ist man unterwegs, hoch hinauf über die Dächer von Lugano-Paradiso!

Bei der Zwischenstation gilt es umzusteigen. Eine kleine 'Hebebühne' sorgt für den Anschluss an den zweiten Teil der Bergbahn.

Bei der Ankunft in der Bergstation dann sorgt ein Treppenlift für den Transport hinauf in Richtung Bergrestaurant.

Hier sehen wir den Eingangsbereich der Bergstation. Die Wege hier sind eben und hindernisfrei.

Etwas von oben betrachtet sieht man, dass die Bereiche unmittelbar um das zentrale Gebäude überall gut zugänglich sind. Das Restaurant inkl. Veranda befindet sich im Erdgeschoss (im Obergeschoss hat es Konferenzräume), hinter dem Gebäude liegt die grosse Terrasse mit Südsicht, und gleich rechts neben dem Bau hat es einen grosszügigen Picknickplatz.

Fährt man an diesem Picknickplatz vorbei, führt eine Rampe zur Aussichtsterrasse.

Direkt daneben gibt es einen Kinderspielplatz, wo sich die Jüngeren zwischendurch ordentlich austoben können.

Wie gesagt: alle Bereiche im und direkt um das Gebäude sind hindernisfrei – bis auf eine kleine, aber eher unbedeutende Stufe, die wir direkt beim Eingang zum Restaurant entdeckt haben.

Um uns ein wenig für den bevorstehenden Gipfelsturm zu stärken, setzen wir uns erst einmal hin, um den angebotenen Tagesteller zu geniessen. Dieser kann übrigens sozusagen als 'Kombi-Abo' zusammen mit der Fahrkarte zu einem sehr günstigen Preis erworben werden!

Bevor es dann endgültig losgeht Richtung Gipfel, müssen wir unbedingt noch einen kurzen Blick ins Rollstuhl-WC im ersten Stock werfen – gemäss Aussage des Betriebsleiters das 'schönste WC der Schweiz'!

Nun, über diese Aussage kann man natürlich geteilter Meinung sein, denn das schönste WC haben wir bei einem früheren Ausflug ja bereits erkoren…

Aber was sicher stimmt: die Aussicht aus dem grossen Fenster ist bestimmt sehr speziell – vielleicht 'die schönste Aussicht aus einem Rollstuhl-WC in der Schweiz'?!

Dann geht es aber los mit unserer Inspektionstour hin zum Gipfel!

Verlässt man als Rollstuhlfahrer den Bereich unmittelbar ums Restaurantgebäude und will auf eine der beiden Aussichtsplattformen südlich oder nördlich der Anlage gelangen, dann ist man zwingend auf Hilfe angewiesen.

Hier helfen Dr. Hans Georg Koch und Michele Vodola unserer Begleiterin im Rollstuhl, Katia Martini, auf jene Terrasse zu gelangen, von welcher aus man einen schönen Ausblick auf Lugano geniessen kann.

Dort angekommen, gönnen wir uns eine kurze Verschnauf- und Fotoshootingpause.

Nicht nur die Landschaft ringsum kann man da betrachten, sondern auch diverse historische Werbeplakate, die im Rahmen einer Ausstellung an verschiedenen Orten platziert sind.

Dann geht es aber mit Muskel- und Krafteinsatz wieder weiter Richtung Gipfel. Die Treppenstufen sind mit etwas Hilfe zu meistern, genau wie auch der teilweise ziemlich steile Weg nach oben:

Ob abwärts oder aufwärts: der Weg ist breit genug für einen Rollstuhl, seitlich gesichert und mit Unterstützung machbar.

Was allerdings nicht 'machbar' ist im Rollstuhl, das sind die zahlreichen kleinen Pfade, die das Gelände durchziehen – oder wie hier der Zugang zum kleinen Museum: die Treppe zu steil, Weg und Eingang ins Museum zu eng. Ebbene… man muss/kann nicht alles haben!

Doch dann geht es weiter hinauf bis zum Gipfel des Monte San Salvatore. Und dass dieser Moment feierlich auf einem Bild festgehalten werden muss, das hat seinen Grund: Glauben wir Francesco Markesch, dann haben wir soeben die Erstbesteigung des San Salvatore im Rollstuhl durchgeführt! Wenn das kein Grund für ein Erinnerungsfoto ist?!

Für Rollstuhlfahrer ist hier nun aber der Gipfelsturm zu Ende. Fussgänger können noch auf die Plattform auf der kleinen Kirche in der Bildmitte hinaufsteigen. Deren Türen sind eng, die Treppen schmal und steil, aber ist man oben angelangt, dann hat man einen 360°-Ausblick auf die gesamte Umgebung:

Aber egal, ob man als Rollstuhlfahrer oder als Fussgänger unterwegs ist: die Panoramas, die sich dem Betrachter bieten, sind so oder so äusserst eindrücklich!

In dem Sinne können wir sagen:

«Arrivederci Monte San Salvatore – auf ein baldiges Wiedersehen!»

Die Gipfelstürmer

PS: Die Gipfelstürmer gehen nun in die Winterpause – leider! Die nächsten Berichte werden dann wohl ab Frühling 2016 erscheinen. Guten Winterschlaf!

Anhang 1: pdf-Checkliste San Salvatore

Anhang 2: Presse-Artikel 1 (jpg)

Anhang 3: Presse-Artikel 2 (jpg)

Online Beitrag von tio.ch: http://www.tio.ch/News/Ticino/Attualita/1054548/In-sedia-a-rotelle--Alla-conquista-delle-vette-

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