Lieber carken,
erst mal vorweg: Du bist eine echte Bereicherung fürs Forum. Schön, dass Du da bist!
Spontan würden mir folgende Begriffe einfallen:
Ableismus, Gemeinschaft und Neuanfang.
Ableismus - darüber würde ich sprechen, weil man dem doch immer wieder begegnet. Am Anfang, als ich noch nicht verstanden habe, dass das ein gesellschaftliches Problem ist, habe ich es persönlich genommen, auf mich bezogen und mich gefragt "Was habe ich falsch gemacht? Warum werde ich so missverstanden? Warum werde ich so abwertend behandelt?". Es hat mir geholfen, zu erkennen, dass es ein systemisches Problem ist und ich damit nicht alleine bin.
Gemeinschaft - mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung in einer durch Ableismus geprägten Gesellschaft zu leben bedeutet, sich oft missverstanden zu fühlen. Für mich war es wichtig, die Gemeinschaft von anderen Betroffenen zu entdecken. Mich austauschen zu können, verstanden zu werden, zu wissen ich bin nicht alleine mit meinen Erfahrungen, Tipps auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen.
Neuanfang - ein Eintritt einer Behinderung ist nicht das Ende, sondern es ist ein Neuanfang. Ja, es kostet Kraft, ihn zu gestalten, aber man kann ihn gestalten, neue Dinge entdecken, an denen man Freude hat und das Leben immer neu lieben und wertschätzen lernen.
Das Stichwort Verantwortung finde ich auch gut, auch im Sinne von selber aktiv werden, sich die Hilfe holen und organisieren, die man braucht.
Und das Stichwort Autonomie finde ich wichtig. Ich glaube, soweit wie möglich Autonomie zurückzugewinnen ist wichtig - und das könnte einer der Punkte sein, an dem Du eine große Hilfe sein, Tipps geben und Mut machen kannst.
Jetzt sind es doch mehr Punkte geworden als geplant... :)
Liebe Grüße,
odyssita