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Rehabilitation & Therapie

  1. mondschrein Angesehener Autor
  2. Rehabilitation & Therapie
  3. Donnerstag, 27. September 2018
Ich habe eine Frage bezüglich der Gehfunktion. Mein Mann ist TH6 inkomplett und hat die Kapazität kleine Strecken zu gehen, welches aktuell in der Reha trainiert wird.
Er klagt über Schmerzen in den Beinen, so eine Art Muskelkater. Es ist für mich nachvollziehbar, dass die funktionierenden Muskeln eine Mehrarbeit leisten und darum stark gefordert sind und mit Muskelkater reagieren. Aber ist das normal, dass er diese Schmerzen nun seit Beginn der Reha (Ende Juni) hatt und es keine Verbesserung gibt. Oder ist das eher ein Zeichen der überforderung der Muskeln und Bänder. Gibt es das Erfahrungen von euch?
Danke für eure Infos.
odyssita Star
Akzeptierte Antwort Pending Moderation
Liebe mondschrein,
gern. :)
Vielleicht melden sich ja noch andere hier mit ihren Erfahrungen - das wäre für mich auch interessant.
Beschreibt das Dein Mann denn ähnlich, wie ich das erlebe - oder fühlt sich das bei ihm anders an? Ich habe mich bislang auch noch nicht mit so vielen dazu austauschen können, und ich fände es interessant, herauszufinden, ob andere Ähnliches erleben. Ob diese Beschwerden typisch sind, weiss ich nämlich auch nicht.
Liebe Grüße,
odyssita
  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 21
mondschrein Angesehener Autor
Akzeptierte Antwort Pending Moderation
Liebe Odyssita
Herzlichen Dank für deine Antwort. Ja genau, ich habe dein Frage und dann die Antwort gelesen.
Danke für deine so genaue Beschreibungen.

LG
  1. vor über einem Monat
  2. Rehabilitation & Therapie
  3. # 1 22
odyssita Star
Akzeptierte Antwort Pending Moderation
Hallo mondschrein,
ich war länger nicht im Forum und sehe schon, es gibt viele neue Beiträge aufzuarbeiten. :) Da ich grade nicht so viel Zeit habe, will ich aber erst einmal schnell hier schreiben, da noch niemand geantwortet hat. Schön, dass Du uns hier im Forum gefunden hast und Teil der Community bist, das freut mich!
Vielleicht hast Du hier schon ein bisschen von mir gelesen - ich bin ja nicht so der Standardfall. Deine Fragestellung hat mich aber angesprochen. Das wäre eine gute Frage für Dr._Hans gewesen... Eine ähnliche Frage wurde ihm auch schon mal gestellt, das hast Du ja sicher schon gelesen: https://community.paraplegie.ch/t5/Frag-den-Doktor/Muskeltraining/m-p/3227#M34
Ich bin ja auch gehfähig (mit guten und schlechten Tagen) - ich habe allerdings noch eine Grunderkrankung, daher ist es immer etwas schwierig, zu beurteilen, was woher kommt. Die Einschränkung meiner Gehfähigkeit korreliert jedoch mit meinen HWS-Beschwerden, daher vermute ich schon, dass das in erster Linie vom Rückenmark her kommt.
Wenn ich zu viel gehe, dann bekomme ich auch schmerzende, dicke und etwas verhärtete Beine. Diese Schmerzen würde ich als Muskelschmerzen interpretieren, aber es ist anders als ein Muskelkater - eher drückend, bohrend, dumpfer, nicht auf einzelne Muskelgruppen begrenzt und der Schmerz ist nicht von einzelnen Bewegungen abhängig. Die Schmerzen beginnen bei mir meist in den Füßen, dann die Waden, Oberschenkel, und so wandern sie bis nach oben in den Rücken und Nacken, bis ich mich komplett zerschlagen und wie durch die Mangel gedreht fühle. Jeder einzelne Schritt verstärkt dann diese Schmerzen, und auch im Sitzen oder Liegen lassen sie nicht nach und halten meist ca. drei Tage an - wenn ich mich in diesen drei Tagen schone und wenig gehe, dann bin ich danach wieder fitter.
Wenn ich den Punkt, wenn ich in Gefahr bin, mich zu übernehmen, erkenne und mich schnell (wirklich schnell - eigentlich sofort!) hinsetze und ein paar Minuten ausruhe, dann kommt es nicht zu diesen Schmerzen, und ich kann nach der Pause auch wieder weiter gehen. Deshalb plane ich Pausen ein, habe einen Hocker dabei um unterwegs zu sitzen, stütze mich beim Einkaufen auf den Wagen auf etc.. Interessanterweise gibt es Tage, an denen ich mehr und andere, an denen ich weniger Pausen brauche.
Das Wichtigste ist für mich also eigentlich wirklich das Pausenmanagement. Wenn es doch zu diesen Schmerzen kommt, dann hilft mir eine Massage der Waden und vor allem der Fußsohlen. Ich empfinde es auch als etwas schmerzlindernd, wenn ich dann mit den Waden auf einer Akupressurmatte liege, oder wenn ich in ein warmes Bad gehen kann. Da ich aufgrund der Schmerzen dann meist nicht schlafen kann, nehme ich zum Abend (wenn auch ungern) dann auch ab und zu ein Schmerzmittel.
Was ich außerdem versucht habe, damit es nicht so schnell zu den Schmerzen kommt: Kompressionsstrümpfe (leichtere/mittelstarke Kompression) und vor allem propriozeptive bzw. sensomotorische Einlagen. Als die Einlagen angefertigt wurden, habe ich bei der zuvor durchgeführten Ganganalyse und Beratung auch von den schmerzenden Beinen/Waden erzählt, und das wurde mit einbezogen. Die Einlagen helfen mir wirklich sehr; ich laufe damit deutlich besser und habe seltener diese Schmerzen.
Als ich dieses Jahr in Reha war, konnte ich übrigens recht eindrücklich beobachten, was bei mir passiert, wenn ich zu viel gehe und nicht ausreichend Pausen habe: Ich war immer schlechter zu Fuß unterwegs. Jetzt, zu Hause, gehe ich weniger - und kann so, wenn ich zuvor zwei Ruhetage eingeplant und einen guten Tag habe, wieder Strecken bewältigen, die in der Reha nicht denkbar gewesen wären. Ich nutze dafür statt zu Fuß zu gehen mein Fahrrad mehr (vollgefedert, mit Rückspiegeln und höhergelegtem Lenker) - das ist für meine Beine viel weniger anstrengend; ich vermute, weil ich dazu weniger Koordination benötige und die Bewegung durch die Pedale geführt wird. Nachdem meine Gangstörung begonnen hat, hatte ich mich zunächst nicht aufs Fahrrad getraut und auch anfangs sehr wackelig gefühlt; inzwischen geht das aber wieder gut. Und es tut richtig gut, so wieder mit weniger Mühe und schneller voranzukommen...
Liebe Grüße, gerne auch unbekannterweise an Deinen Mann,
odyssita
  1. vor über einem Monat
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