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Archiv Frag den Doktor

  1. beatrice.riem_o Kein Ranking
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  3. Sonntag, 24. Mai 2015
Nach einer missglückten HWS-OP Höhe C4-C7 ist Flüssigkeit ins Rückenmark eingedrungen, Diagnose Tetraplegie inkomplett. Heute, 9 Monate später kann ich wieder gehen. Doch die Nebenwirkungen sind unerträglich und ich laufe in Gefahr in eine Depression zu verfallen.
Ich habe stets das Gefühl, ein enges Korsett anzuhaben dazu noch bestückt mit Brennesseln. Auch verspannen sich alle Muskeln am Rumpf, so dass ich kaum Bewegungsfreiheit habe. Ich nehme Lyrica und abends ein Sirdalud.
Gibt es jemand, der auch Erfahrung hat mit solchen schlimmen Nebenerscheinungen? Ich bin froh um jeden Hinweis.
Danke
Beatrice
beatrice.riem_o Kein Ranking
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Hallo Rolf
Danke für Deinen Beitrag, der sehr interessant ist. Schlafen kann ich glücklicherweise sehr gut, doch ich nehme gerade beim ins Bett gehen ein muskelrelaxierendes Medikament, das mir sehr hilft gegen die Spastik beim Schlafen. Auch nehme ich tagsüber Schüssler Salze Nummern: 3, 5, 8 und 10. Diese Kombination hilft auch gegen Spastik. Ich fühle die Bandage stärker um den Rumpf als um die Beine. Ich habe es auch schon mit heissen Bädern versucht, jedoch ohne Erfolg. Tagsüber sind die Muskelkrämpfe am stärksten nach langem Sitzen. Ich sollte viertelstündlich aufstehen und kurz etwas bewegen, doch durch die Konzentration vergesse ich mich oft! Auch morgens beim Aufwachen und den ersten Bewegungen schüttelt es meinen ganzen Körper krampfartig durch, jedoch auch nur ganz kurz!
Leider ist das längere Laufen ganz unangenehm, da dadurch das Bandagengefühl immer stärker wird und das Laufen unerträglich wird. Längere Wanderungen, die ich so gerne gemacht habe, sind passé, nur noch kurze Spaziergänge! Schade. Ja man muss auf vieles verzichten. Doch ich hoffe immer noch auf Heilung!
Mein Arzt will mich dann nächstens auf Psychopharmaka einstellen, so wie es Dr. Hans auch schreibt. Ich bin gespannt, was mir dies bringen mag.
Ich werde dann wieder über meine Erfahrungen schreiben. Bis dahin weiterhin viel Kraft,
Freundliche Grüsse
Beatrice
  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 1
speedy_old Kein Ranking
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Hallo Beatrice,

bei mir haben sich nach einer HWS 2 Densfraktur vor 4 Jahren ähnliche Mißempfindungen eingestellt ...
Ich habe es immer als Ganzkörper Bandage empfunden, also am ganzen Körper über die Beine und Kniegelenke bis zu den Füßen in stramme Binden eingewickelt zu sein.
Entsprechend schwer gehen dann natürlich auch die Kniegelenke.
Nachts bei jeder Bewegung im Bett, Krämpfe durch den ganzen Körper, zum Glück immer nur wenige Sekunden lang, aber es reicht, das man danach jedesmal wieder hellwach ist ...
Ich habe auch dieses unangenehme Brennen, hauptsächlich an den Beinen, was dann zu immer stärker werdendem Kribbeln führt und sich letztendlich in einem heftigen spastischen Zucken des ganzen Beines entläd.
Ich habe für mich entdeckt, das ich mir dann ein heißes Bad einlaufen lasse und da schön angenehm 1-2 Std drin bleibe.
Danach gehts mir dann wiklich meist für den Rest des Abends und die Nacht ganz gut und man hat mal keine Beschwerden.
Wir haben hier in der Stadt auch eine Therme, wo ich mich fast jede Woche für zwei Std im warmen Wasser (33°) aufhalte und es genieße, das danach für paar Std alle Wehwehchen verschwunden sind.
Auch dicht nebeneinander liegende "gefühlte Hitzewallungen",
mit kurze Zeit später gefühlter Kälte und richtig schmerzhafter Gänsehaut bis in die Zehenspitzen , sind so die kleinen Dinge nebenher, die das Leben richtig angenehm machen...

So, jetzt mal fürs Erste genug gejammert, vielleicht kannst du ja aus meinen Erfahrungen auch was für dich pos. herauslesen.

Mit freundlichem Gruß
Speedy (Rolf)
  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 2
Dr._Hans_old
Dr. Online
Akzeptierte Antwort Pending Moderation
https://www.paraforum.ch/article/spastik/?id=205&mirror=43
finden kannst.







Ohne genaue Kenntnis der Krankengeschichte und der
Hintergründe der offenbar missglückten Operation ist es kaum möglich, einen
vernünftigen Ratschlag zu geben.







Eine Behandlung erfolgt üblicherweise in mehreren Schritten
und wird für jeden Patienten individuell geplant und durchgeführt. Ohne eine
intensive Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient (auf einer stabilen
Vertrauensbasis), ist es nicht möglich, eine sinnvolle Behandlung durchzuführen.







Die Wirkung verschiedenster Therapieansätze sollte ausgetestet
werden, von physikalischer Therapie über Massage und Entspannungstherapie,
Akupunktur, Elektrostimulation, Desensibilisierungstherapie bis hin zur
medikamentösen Therapie. Auch hier gibt es verschiedene Wirkstoffgruppen, (darunter
auch Antidepressiva) die für eine wirksame Behandlung eingesetzt werden können.
Mehrere Wege und Kombinationen von Medikamenten müssen ausgetestet werden
(manchmal eine langwierige Prozedur), bis man ein Optimum zwischen Wirkung und
Nebenwirkung finden kann. Nicht immer führt der erste Weg gleich zum Ziel.



Die Behandlung scheitert oft daran, dass die Patienten nicht
die Geduld haben, ein Medikament über längere Zeit einzunehmen und bis an die
Dosisgrenze zu gehen bevor sie behaupten, es habe keine Wirkung. Nebenwirkungen
sind immer vorhanden, meistens kann man sich aber nach einer gewissen Zeit
daran gewöhnen. Jedes Medikament muss langsam aufdosiert und allenfalls wieder über
Tage ausgeschlichen werden, da man viele Substanzen nicht von einem Tag auf den
anderen absetzen kann.







Zur Therapie der Muskelkrämpfe bitte auch meinen Artikel zur
Behandlung der Spastik in der Bibliothek lesen: https://www.paraforum.ch/article/spastik-therapie/?id=213&mirror=43







Ich hoffe, das hilft fürs Erste weiter. Vielleicht gibt es
auch Erfahrungsberichte von unseren Usern, es wäre toll etwas zu hören.







Mit freundlichem Gruss







Dr._Hans, 28.5.2014
  1. vor über einem Monat
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