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Frag den Doktor

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  3. Dienstag, 19. Mai 2020

Hallo, liebe Doktor Anks

Ich habe mal eine ungewöhnliche Frage, es ist mir zwar ein wenig peinlich und sehr intim, aber ich weiss, dass ich auch sicher nicht alleine bin als Paraplegiker, der sich diese Frage stellt, und in diesem Sinn wage ich es für mich und allgemein die Para/Tetra Kollegen, diese peinliche aber dennoch sehr ernste Sache zu fragen. 

Anal Sex und Paraplegie ist das Stichwort. 

Wir wissen, dass ein erfülltes Sexualleben für alle Lebewesen ein wichtiger Bestandteil des Lebens ist und vor allem wichtig für das Gleichgewicht der eigenen Seele und somit für das eigene Wohlbefinden! Doch als Para- oder Tetraplegiker ist dieses Kapitel nach dem Eintreten der neuen Situation nicht so mehr so einfach zu praktizieren wie vorher. Drum kurz und bündig folgendes:

Ich bin Paraplegiker und homosexuell, und ich wollte konkret fragen, ob es für uns Para- oder Tetraplegiker ein Risiko ist Analverkehr zu praktizieren? Also damit meine ich, wenn man sich als Para/Tetra penetrieren lässt, ist es bedenklich? Auf was sollte man achten? Oder meinen Sie als Fachärztin für Paraplegie, es ist besser davon abzuraten?  

Ich bedanke mich herzlich für ihre Fachantwort, und wünsche Ihnen/Euch allen weiterhin gute Gesundheit!

Liebe Grüsse Francesco  

ANKS
Dr. Online
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Lieber Francesco

herzlichen Dank für Deine ehrliche Frage in diesem wichtigen Thema des Lebens.

Grundsätzlich darf und sollte ein erfülltes Sexualleben auch zu einem Leben mit Querschnittlähmung dazu gehören. Die Entdeckung der Sexualität darf den individuellen Bedürfnissen entsprechend ein Teil des "neuen Lebens" sein.

Das sexuelle Erleben ist bei jedem Menschen nach Eintritt der Querschnittlähmung individuell verändert. So wie in der Lähmung können die Empfindungen und die Motorik also die motorische Sexualfunktion (Errektion oder Lubrication) verändert sein. Im Prinzip darf alles "ausprobiert" werden. Als mögliche "Gefahren" ist die Reaktion des autonomen Nervensystems im Sinne von kurzfristig hoch ansteigendem Blutdruck, die sogenannte vegetative Krise zu nennen. Falls der Blutdruck deutlich ansteigt, sollte der Stimulus beendet werden. In Reserve könnte eine Therapie mit einem "Nitropflaster" den Blutdruck wieder zum Senken bringen. Im Hinblick auf eine lokale Reizung ist es wichtig die eigene Sensibilität zu kennen. Bei fehlender Sensibilität braucht es wie andere Sicherheiten, damit die mechanische Reizung nicht zu Verletzungen führt. Konkrt würde ich empfehlen, manuell zu tasten, ob sich im Analkanal Verletzungen zeigen oder Hämorrhoiden vorhanden sind. Bei Blutauflagerungen sollte man dies dann eventuell auch einem Arzt zeigen. Der Analtonus ist abhängig von der vorliegenden Spastik erhöht und kann störend oder stimulierend sein. Eine lokale Analsalbe könnte die Schleimhaut schützen.

Zusammenfassend gibt es keine generellen Grund, es nicht auszuprobieren. Es braucht etwas mehr Sorge und Kontrolle und eine gute Beobachtung

Falls Dir dies bereits geholfen hat, dann ist es gut. Falls es noch zusätzliche Fragen gibt, könnte ich diese auch an unseren Urologen weiter leiten.

Herzliche Grüsse

ANKS

  1. vor über einem Monat
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Akzeptierte Antwort Pending Moderation

Liebe Doktor Anks, 

Zuerst entschuldigen Sie mir die Verspätung der Antwort, hatte eine bewegende Woche... 

Ich danke Ihnen  ganz Herzlich für ihre super detaillierte Meinung.! Toll das macht echt Hoffnung, und werde nun rumexperimentieren, auf jeden fall macht es Mut das man nicht verzichten muss. Klar wie man schön sagt Probieren Experimentieren ist immer Hilfreich, wenn man ein Ziel erreichen will.. 

Ich wünsche Ihnen ein wunderschönes Wochenende 

Herzlichen Grüsse Francesco 

  1. vor über einem Monat
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