Lieber Timi
ich bin die Forscherin von der ANKS geschrieben hat. Erstmals gratuliere ich Euch zur Schwangerschaft und Baby!
Familienplanung und Kinderwunsch gehören heutzutage selbstverständlich zum Leben von Menschen mit einer Rückenmarksverletzung. Ich stimme Dir zu, Informationen zu diesem Thema sind schwer zu finden. Aufgrund der allgemein begrenzten Datenlage und bei oft geringem eigenem Erfahrungsschatz herrscht insgesamt bei behandelnden Fachärzten eine grosse Unsicherheit in der Beratung und Betreuung schwangeren Frauen. Wie bereits ANKS geschrieben hat, existiert seit 2018 eine Leitlinie zu "Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett bei Frauen mit einer Querschnittlähmung". Diese Leitlinie versucht Hilfestellung bei der Behandlung von schwangeren Frauen zu geben. Hier der Link: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/179-002.html.
Die Ueberprüfung, Umstellung und ggf. Pausierung der aktuellen Medikation ist eines der Hauptthemen eines präkonzeptionellen Gesprächs. Ich nehme an, dieses Thema wurde sicherlich eingehend mit dem behandelnden Arzt geführt. Prinzipiell ist die regelmäßige engmaschige Überprüfung der Indikation der medikamentösen Therapie durch den Gynäkologen bzw. Paraplegiologen erforderlich. In der Leitlinie ist ein Kapitel speziell der Medikation gewidmet.
Als unabhängige Beratungsstelle gibt es in Deutschland das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie, das dem Institut für Klinische Pharmakologie und Toxikologie der Charité Berlin angegliedert ist. Neben der kostenfreien telefonischen Beratung (Tel. 030 / 450-525700) gibt es seit dem Jahr 2008 die Internetseite www.embryotox.de und eine entsprechende App., die Informationen über Risiken bei der Anwendung von Arzneimitteln in Schwangerschaft und Stillzeit bereitstellt. Da laufend aktualisiert und unabhängig von juristischen Erwägungen der Hersteller, bietet diese Informationsquelle Vorteile gegenüber Beipackzetteln bzw. den Fachinformationen. Link: http://www.embryotox.de.
Ich hoffe diese ergänzende Informationen helfen.
Liebe Grüsse, Sue (Schweizer Paraplegiker Forschung)