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Frag den Doktor

  1. Fleur Interessiertes Mitglied
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  3. Dienstag, 15. Juni 2021

Hallo und guten Tag,

mein Freund ist seit früher Kindheit in Folge einer Krebserkrankung Paraplegiker (Th 12, inkomplett). Er ist 30 Jahre alt und es ging ihm bislang immer recht gut. Vor zwei Wochen hat sein linker, innenseitiger Oberschenkelmuskel angefangen zu zucken. Das Zucken ist permanent, auch bei Nacht im Schlaf - und macht ihn schier verrückt. Es stoppt, wenn er das Knie zur Brust zieht und der Muskel gedehnt ist. Das Zucken tritt sporadisch auch an anderen Körperstellen auf, wie am Bizeps, in der Brust und seit zwei Tagen am Bauch, hier nur rechts. Wir waren gestern bei einer Rehabilitionsmedizinerin, die eher ratlos schien und auf den Befund des Neurologen warten wollte, bei dem wir in zwei Tagen vorstellig werden.

Meine Frage: Kommen solche Zuckungen bei Paraplegikern typischerweise vor? Woher könnten sie kommen? Was ist zu tun?

Bisher war mein Freund jahrelang beschwerdefrei, sehr sportlich aktiv und ging selten zu Ärzten. Wir fragen uns jetzt, ob es ratsam wäre anstatt zu "irgendeinem" Neurologen zu einem Zentrum mit Experten für Querschnittlähmung zu gehen. Wir wohnen in Berlin.

Er hat, seit er sich erinnern kann, neuropathische Schmerzattacken. Im Winter waren sie extrem, bis zu 30 Mal am Tag. Dann gab er seinen Job auf, um ein Studium zu beginnen, und jetzt kommen sie nur zwei- bis dreimal am Tag. Da er noch nie spastische Krämpfe oder etwas ähnliches wie diese Zuckungen hatte, ist er extrem besorgt.

Vielen herzlichen Dank im Voraus und einen schönen, hoffentlich sonnigen Tag!

Nachtrag: Er nimmt ein Medikament gegen zu hohen Blutdruck, aber ansonsten nichts ein.

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Hallo liebe Fleur 

Zuerst toll das du den weg hier gefunden hast.! Und somit ganz herzlich Willkommen.! 

Es tut mir leid zu lesen wegen dein Freund. 

Ich bin kein Arzt sondern ein Community User hier, und bin Paraplegiker. Was ich aber als persönliche Erfahrung sagen kann, 

Ich habe haargenau das gleiche erlebt erst 4 Jahre nach meiner Querschnittlähmung, Seit dieses Jahr allerdings sind es weniger geworden, und nun seitdem  ich ein Medikament gegen Spastik und Muskel nehme, "Lioresal Baclofen" hat sich auch verbessert praktisch seit eine weile habe ich es nicht mehr erlebt, allerdings sind die Spastik schlimmer geworden, aber eben jetzt nehme dieses Medikament und geht langsam schon besser.. Natürlich so ein Medikament darf Absolut nur ein Arzt beziehungsweise ein Facharzt wie Neurologe oder Facharzt für Paraplegiker verschrieben werden, denn sie müssen auch untersuchen weshalb zu diese Dysfunktion entsteht.. Ich kann dir nur sagen das es leider fast ein wenig normal für Menschen die eine Rückenverletzung oder Hirnverletzungen tragen.. Auch wenn dein Freund Fit ist, was schon mal sehr gut ist, macht das ZNS (Zentraler Nervensystem) seine eigene Reaktionen  Ich bin Auch Sportler und Immer Dünn gewesen und bin es weiter, (Ausser mit dem Sport). Doch schön das du an der Richtige Stelle hier gefunden hast und gefragt, den Unsere Doktors Online sind hier der Hammer.! Gebe jedoch bitte zeit eine Antwort zu fassen. Und ja so oder so denke ich das dein Freund ein Kontakt suchen sollte eine Speziell Klinik für Rückenverletzungen. 

Ich bin gespannt wie es weitergeht, und lass uns bitte gerne wissen. 

Lieber Gruss Francesco 

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 1
Fleur Interessiertes Mitglied
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Danke, lieber Francesco, für Deine freundliche Antwort.

Ich habe auch in anderen Threads hier im Forum von Paraplegikern mit ähnlich Beschwerden gelesen. Was mir beim Lesen oft nicht klar ist: Geht es um Zuckungen einzelner Muskeln oder eher darum, dass das ganze Bein "wie geschüttelt" wird?

Er hat bislang gar keine Spastik und auch keine Muskelkrämpfe. 

Was ihn auch sehr beunruhigt, ist, dass das Zucken nun immer wieder im Bauchmuskel vorkommt. Der Bereich ist von der QSL eigentlich nicht betroffen.

Morgen gehen wir zum Neurologen, ich befürchte nur, dass der ebenso ratlos ist wie die Reha-Medizinerin am Montag. Das Warten auf weitere Untersuchungen und das Herumrätseln, die Selbstbeobachtung, das Grübeln und die Schlaflosigkeit kosten viel Kraft und sind fast das Schlimmste an den Beschwerden.

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 2
Johannes
Community-Manager
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Guten Morgen Fleur

Vielen Dank für Deine Anfrage und Danke auch an Francesco für die Antwort. Entschuldigung, dass Du noch keine Antwort von unserer Dr. Online erhalten hast. Sie wird sich baldmöglichst bei Dir melden. Ich hoffe allerdings auch, dass der Neurologe mehr dazu sagen kann, als es aus der Ferne wohl möglich ist. Würdest Du uns mitteilen, was bei der Untersuchung heute herausgekommen ist? Die Information könnte auch Dr. Online helfen.

Ich bin auch kein Arzt, aber aus meiner Erfahrung mit dieser Community kann sagen, dass ich von den Zuckungen, die Du beschreibst, noch nicht als typisches Symptom einer Paraplegie gehört habe. Dies ist aber nur eine persönliche Ansicht und hat keinerlei medizinische Relevanz. Es könnte nur sein, dass auch ein/e Spezialist/in für Querschnittlähmung hier nicht weiterhelfen kann, aber dazu kann unsere Dr. Online sicher mehr sagen.

Liebe Grüsse

Johannes

Ich hoffe allerdings auch, dass der Neurologe heute mehr dazu sagen kann, als es aus der Ferne wohl möglich ist.
  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 3
Dr. JEAN
Dr. Online
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Hallo an alle!

bevor meine Kollegin antwortet, kurz einige Vorabinformationen.

Wir reden hier von Zuckungen, Faszikulationen. Das ist, wie meine Vorredner sagten, nicht das gleiche wie Spastik.

Spastik ist eine Übererregbarkeit id dem Teil des Rückenmarks, das unterhalb der Verletzung liegt und kein Signal mehr vom Hirn bekommen kann. Muskelzuckungen sind meist Ausdruck einer Reizung des Rückenmarks oder der Nervenwurzeln. Dies kann durch Einengung der Wirbelsäule zustande kommen, zB. bei Verknöcherung, Diskushernie oder auch Tumorwachstum. Daneben kommen auch Störungen der Blutsalze ("Elektrolyte") in Frage, vor allem Magnesium. Die Zuckungen können je nach Ursache einzelne Muskeln betreffen oder eine ganze Muskelgruppe. Wir sehen sie viel seltener als Spastik bei unseren Patienten.

Es wäre sehr interessant, zu sehen was der Neurologe findet.  Mit elektrischen Messungen kann er das Problem meist gut eingrenzen.

Ich wünsche Deinem Freund alles Gute und dass die Ärzte rasch eine Therapie finden

Herzliche Grüsse

Dr. JEAN

 

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 4
Salieri Angesehener Autor
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Hallo,

ich hatte vor einigen Monaten bereits einen Beitrag zum Problem "Muskelzucken"  reingestellt, und von Dr. Jean eine Antwort dazu erhalten. 

Ich selber schildere hier nochmal nur kurz meinen Fall und beschreibe dasjenige, was mir meistens ganz gut hilft.

Also: Meine RM-Verletzung hatte zur Folge, dass ich hauptsächlich durch Schwächung des rechten Beines betroffen bin, während das Linke fast gar nichts abbekommen hat.

Wenn ich durch längeres Laufen (ca. 30 min) das rechte Bein überfordere, kann ich fest damit rechnen, dass abends "auf dem Sofa" nach ca. 18.00 Uhr die Zuckungen anfangen, und zwar nur im rechten Bein. Gang selten auch im linken Bein, aber dann nur ganz wenig und ein paar Minuten lang.

Das ist dann auch nicht weiter aufregend und verliert sich insbesondere dann, wenn ich aufstehe und einen kleinen Gang sonstwohin mache. Darüber vergesse ich auch das Ganze und - vor allem - ich werde nachts nicht mehr weiter davon behelligt.

Treten die Zuckungen nicht am frühen Abend ein, quälen sie mich mit hoher Sicherheit des nachts, und zwar allermeist kurz vor dem Einschlafen, so als wenn die "Willkürkontrolle" abgeschaltet wird.

Und dann geht es los: Meistens zuckt das rechte Bein recht heftig oder hebt sogar etwas vom Bett ab. Ganz selten ist es damit getan , und ich habe noch einmal Glück und kann einschlafen. Zuckt es nach ca. 30-40 Minuten noch einmal, richte ich mich darauf ein, die nächsten 2-3 Stunden keinen Schlaf zu bekommen (aber auch das nur, wenn alles gut geht...). Dieses abrupte Zucken halte ich für eine eindeutige Spastik, die manchmal aus heftig ausfällt, aber immer das Intro darstellt.

Sehr häufig wird bei mir das Zucken im rechten Bein auch durch die gestreckte Rückenlage ausgelöst oder durch Seitenlage, Beie dabei leicht angezogen, wieder abgestellt.

Mit dieser detaill. Beschreibung bisher kannst Du natürlich nicht viel anfangen oder bestenfalls feststellen, dass es bei Dir ähnlich abläuft (oder ganz anders, wer weiß...?). Übrigend habe eich schon eine ganze Reihe von Neurologen dazu befragt, deren ratlose Blicke und Erklärungen aber allesamt sehr entmutigend und gar nicht hilfreich waren. Baclophen u.ä. kam auch zur Sprache, verbietet sich aber dann, wenn man lauffähig ist.

Ich habe in den vergangenen 11 Jahren, in denen mir fast jede zweite Nacht diese Zuckungen den Schlaf rauben, auch einige Dinge gelernt, wie man das Zucken entweder sofort oder nach einigen Minuten abstellen kann, aber machmal klappt nur das geduldige Zuwarten.

Wie Du vielleicht auch schon bei Dir festgestellt hast, hört das Zucken (zumindest bei mir) sofort dann auf, wenn man der Zuckung mit einer Bewegung entgegenwirkt, also wenn ich das ganze betroffene Bein entweder verlagere oder anspanne oder ganz wenig "in die Zuckung" hinein bewege.

Das mache ich dann ca. 30-40 mal, und solange halten sich die Zuckungen auch zurück. Wenn ich dann damit aufhöre und die Zuckungen kommen auch nach 30-40 Sekunden nicht wieder, habe ich gewonnen und kann einpennen. Zuckt es erneut, bewege ich wie beschrieben entwder meine Hüfte oder das Bein ganz wenig durch der Zuckung entgegen. Manchmal muss ich das Spiel 3-4 Mal wiederholen bis es hilft, aber manchmal hilft es überhaupt nicht.

Dann habe ich nur noch einen Schuss: Ich verlagere meine Körperhaltung von der Rückenlage in die oben beschrieben Seitenlage, und wenn das auch nicht erfolgreich ist. Pech gehabt und darauf hoffen, dass der befreiende Schlaf auch so kommt.

Letzte Bemerkung: Die Zuckungen werden bei mir durch Spastik ausgelöst und sind für mich ebenfalls Effekte der Spastik, auch wenn man sie anders benennt.  Ein probates Mittel aber gegen Spastik ist immer die Bewegung, und nur so kann ich ich erklären, warum zumindest bei mir die oben beschriebene Prozedur in ca. 60-70 % aller Fälle hilft.

 

Alles Gute für Dich,

Salieri

 

 

 

Miestens

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 5
ANKS
Dr. Online
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Liebe Fleur 

herzlichen Dank für Deine Frage. Du hast inzwischen bereits einige Antworten erhalten und merkst, wie vielfältig das Thema ist. Aus meiner Sicht hat Dein Freund vollkommen recht, dass er sich um das neu aufgetretene Phänomen kümmert. Die ergänzenden neurologischen Untersuchungen sind vollkommen richtig. Eventuell ist dann auch weiterführende Diagnostik notwendig, um eben körperliche Veränderungen zu finden, die diese Zuckungen vielleicht ausgelöst haben. Da können Infektionen, urologische Veränderungen oder knöcherne Veränderungen im Hintergrund diese Zuckungen ausgelöst haben. Ebenso sollte eine Anämie, eine Niereninsuffizienz und eventuell ein Vitamin D Mangel z.B. ausgeschlossen werden. Muskelüberaktivitäten können auch durch einen Magnesiummangel getriggert werden. 

Also gut um die verschiedenen Ursachen kümmern und dann wird die gesamte Situation besser werden. 

Alles Gute Euch und wir sind gespannt, wie es weiter geht

ANKS

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 6
Fleur Interessiertes Mitglied
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Ich bin auch kein Arzt, aber aus meiner Erfahrung mit dieser Community kann sagen, dass ich von den Zuckungen, die Du beschreibst, noch nicht als typisches Symptom einer Paraplegie gehört habe.
Danke, lieber Johannes, für diese Einschätzung.

  1. vor über einem Monat
  2. Frag den Doktor
  3. # 1 7
Fleur Interessiertes Mitglied
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Lieber Dr. JEAN,

vielen Dank für die rasche Antwort und die klare Unterscheidung zwischen Spastik und Muskelzuckungen. Wir haben Ihre Antwort auf dem Weg zum Neurologen gelesen und konnten mit ihm über die von Ihnen genannten, möglichen Ursachen sprechen.

Einen Tumor schließen wir aus, da mein Freund im März wegen der neuropathischen Schmerzen eine MRT hatte und dabei nichts dergleichen zu sehen war.

Eine Diskushernie / ein Bandscheibenvorfall schloss der Neurologe aus, da dies mit starken Rückenschmerzen verbunden wäre. Mein Freund hat Skoliose und sowieso immer Rückenschmerzen, aber ein Bandscheibenvorfall würde sich wohl dennoch bemerkbar machen. Auf jeden Fall wurde eine weitere MRT der gesammten Wirbelsäule verordnet. Wir hoffen, dafür schnell einen Termin zu bekommen.

Zur Überprüfung der Blutsalze wurde sofort eine Blutentnahme gemacht.

Die elektrischen Messungen haben wir Termine im August bekommen, also erst in zwei Monaten.

 

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 8
Fleur Interessiertes Mitglied
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Lieber Salieri,

danke nochmals für deine Schilderung. Ich hatte Deinen Thread auch gelesen. Wir haben dein Experimentieren als Inspiration genommen und mein Freund hat versucht, den Muskelzuckungen mit Anspannen-Entspannen und Dehnen entgegenzuwirken. Bislang hat es noch keine Wirkung gezeigt, aber es hilft auf jeden Fall, von anderen mit ähnlichen Problemen zu lesen.

Du schreibst: "Übrigens habe ich schon eine ganze Reihe von Neurologen dazu befragt, deren ratlose Blicke und Erklärungen aber allesamt sehr entmutigend und gar nicht hilfreich waren."

So in etwa war es auch bei uns. Der Neurologe meinte: "Faszillationen haben wir alle. Ich sehe keinen Krankheitswert." Etwas widerwillig stellte er dann die Veordnungen für alle Tests aus. Dass das Muskelzucken seit fast drei Wochen ununterbrochen besteht, hat ihn wenig beeindruckt.

  1. vor über einem Monat
  2. Frag den Doktor
  3. # 1 9
Fleur Interessiertes Mitglied
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Liebe ANKS,

vielen Dank auch für Ihre Antwort. Nach dem Arztbesuch, bei dem die Muskelzuckungen als "ohne Krankheitswert" abgetan wurden, war es gut zu lesen, dass wir dieses Symptom ernst nehmen müssen.

Danke auch für den Hinweis auf Anämie oder Niereninsuffizienz als auszuschließende Faktoren. Wir warten jetzt erst einmal die Ergebnisse der Blutuntersuchung ab und dann melde ich mich wieder.

Ich wünsche allen ein schönes, erholsames Wochenende und sende herzliche Grüße aus einem brüllend heißen Berlin.

  1. vor über einem Monat
  2. Frag den Doktor
  3. # 1 10
Dr. JEAN
Dr. Online
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Liebe Fleur,

Hoffe das der Neurologe eine Erklärung findet. Das Problem ist, dass Faszikulationen durch eine Vielzahl von Krankheiten und Störungen ausgelöst werden können, aber manchmal auch ohne erkennbaren Grund vorkommen. Es geht nun darum, diese Ursachen zu suchen und auszuschliessen. Die Aussage, Faszikulationen hätten keinen Krankheitswert, kann ich deshalb nicht teilen.

Hoffe ihr bleibt weiter dran und wünsche gute Besserung!

 

Herzliche Grüsse

Dein Dr. JEAN

 

 

  1. vor über einem Monat
  2. Frag den Doktor
  3. # 1 11
Fleur Interessiertes Mitglied
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Danke, lieber Dr. JEAN, für den Zuspruch und die Genesungswünsche.

Heute hat er einen Termin beim Physiotherapeuten. Vielleicht findet der ja etwas.

Und am Donnerstag probiert er es erstmalig mit Akupunktur. 

Ich berichte auf jeden Fall hier, wenn es Neuigkeiten gibt.

Danke an alle für die Anteilnahme und eine gute und erfolgreiche Woche!

  1. vor über einem Monat
  2. Frag den Doktor
  3. # 1 12
Fleur Interessiertes Mitglied
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Guten Abend zusammen,

leider beschäftigt uns das Thema Muskelzuckungen auch weiterhin. Akupunktur und Physiotherapie haben ein wenig geholfen. Im MRT wurde nichts Auffälliges gefunden. Ab Ende Juli waren die Zuckungen dann plötzlich verschwunden und wir haben vor lauter Optimismus eine weitere Untersuchung beim Neurologen abgeblasen. Damit zu tun hatte auch, dass der Neurologe bei unserem zweiten Termin noch unangehmer war als beim ersten.

Vor einer Woche sprach mein Freund (nach einem Neuroblastom im Säuglingsalter Th12 inkomplett querschnittgelähmt) nochmals mit seinem Rehabilitationsmediziner über das Problem. Er meint, es handele sich um Myoklonien und möchte ihm Klonazepam verschreiben. Mein Freund hat große Angst vor den Nebenwirkungen und möchte lieber das Zucken ertragen.

Heute Abend machte er eine besondere Übung, bei der er beide Beine im Stehen belastete; dabei begann der sonst zuckende Oberschenkel ganz stark über längere Zeit zu krampfen. Der andere Oberschenkel zuckte heftigst. Ich war nicht dabei, aber es muss sehr beängstigend für ihn gewesen sein. Er hat am Donnerstag einen Termin bei einem anderen Neurologen, ist aber schon jetzt sehr nervlich belastet von der Angst vor einer schlimmen Erkrankung und der Aussicht, medikamentenabhängig zu werden.

Fällt euch vielleicht etwas dazu ein?

Danke wie immer für die wunderbare Hilfe und/oder den seelischen Beistand!

  1. vor über einem Monat
  2. Frag den Doktor
  3. # 1 13
ANKS
Dr. Online
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Liebe Fleur 

herzlichen Dank für Deine Anfrage. 

Diese Muskelzuckungen sind wirklich eine Herausforderung. Es ist sicherlich gut, dass Ihr zu einem anderen Neurologen geht und Euch ergänzend beraten lasst. 

Wie Ihr bereits beschrieben habt, sind die Muskelzuckungen unterschiedlich stark ausgeprägt. Wahrscheinlich hat dies auch mit der Müdigkeit des Nervensystems zu tun. Insbesondere bei einer inkompletten Lähmung ist sind die Bewegungen ja durch aktivierende und hemmende Bahnen geprägt. Dabei ermüden diese Feedbackmechanismen im Rahmen der inkompletten Lähmung und über die Jahre eher mehr. Gefährlich ist dies normwlerweise nicht. Wichtig ist es nur, Stürze zu verhindern. 

Manchmal geht es darum, ein neues Gleichgewicht der Belastung, der Aktivität und der Erholung zu finden. Alle Muskel relaxierenden Medikamente schwächen die Muskelkraft auch ein wenig. Trotzdem können sie in solchen eher beängstigenden Situationen auch hilfreich sein., 

Lasst Euch gut beraten und Euch alles Gute 

Dr. ANKS

  1. vor über einem Monat
  2. Frag den Doktor
  3. # 1 14
Fleur Interessiertes Mitglied
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Danke, liebe Frau Dr. ANKS, für die rasche Antwort.

"Ein neues Gleichgewicht der Belastung, der Aktivität und der Erholung zu finden," wahrscheinlich müssen wir das. Wir hatten und haben momentan sehr viele Wechsel (Wohnort, Arbeit, Studium, familiäre Situation) und somit auch viel Stress. Ich hoffe, dass sich sein Körper wieder einpendelt, wenn die äußeren Faktoren besser eingetaktet sind.

Einen wunderbaren Wochenstart für Sie und herzliche Grüße!

  1. vor über einem Monat
  2. Frag den Doktor
  3. # 1 15
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