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Frag den Doktor

  1. Quela Neues Mitglied
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  3. Dienstag, 21. Februar 2023

Guten Tag 

Ich habe Spina Bifida. Bin 38 Jahre alt und arbeite als Arztsekretärin. Ich habe des öfteren Probleme mit meinem Magen-Darm-Trakt. Bei der Darmentleerung (2xpro Woche), kommt nicht immer als raus.  Gerne würde ich eine Darmsanierung machen/machen lassen. Also das bedeutet einmal den kompletten Darm entleeren. Wie gehe ich am besten vor und was kann ich mir bestellen oder in der Apotheke besorgen? Mein Hausarzt konnte mir leider nicht helfen. 

Vielen Dank 

Freundliche Grüsse

Quela 

Dr. HAM
Dr. Online
Akzeptierte Antwort Pending Moderation

Guten Abend, Quela,

das Gefühl einer unvollständigen Darmentleerung kann verschiedene Ursachen haben. Die Problematik kann im Rahmen der Spina bifida bestehen. Zudem: bei einer sitzenden Berufstätigkeit mit wenig körperlicher Betätigung wird auch der Darm "träge". Insofern: sich bewegen und sportlich betätigen, was immer möglich ist, könnte helfen. Manchen Menschen hilft eine Zigarette nach dem Essen, um die reflexartige Darmentleerung nach einer Mahlzeit zu stimulieren. Das ist aber gar keine gute Methode im Hinblick auf alle Probleme mit dem Nikotinkonsum, weshalb ich so einen Versuch keinesfalls empfehle. Es kann auch sein, dass ein Kotballen im Dickdarm steckt und die komplette Entleerung unmöglich macht. Hier können Einläufe helfen, aber das ist zuhause oft schwierig zu bewerkstelligen. In so einem Fall und generell bei auffälligem Stuhlgangsverhalten muss man auch eine Darmspiegelung in Betracht ziehen; generell wird eine solche in der Schweiz und in Deutschland ab dem 50. Geburtstag als sog. Indexkoloskopie angeraten (und ist in Bezug auf einen Darmtumor treffsicherer als der Test auf verstecktes Blut im Stuhlgang). Wenn es bei den leiblichen Verwandten/Vorfahren Krebs oder sog. Krebsvorstufen im Magen-Darm-Trakt gibt/gegeben hat, besteht die Begründung für eine solche Indexkoloskopie auch schon vor dem 50. Geburtstag, unmittelbar nach dem Bekanntwerden. Unter dem Begriff Darmsanierung wird vieles angeboten, was manchmal die Grenze zur Paramedizin oder Scharlatanerie überschreitet. Grundsätzlich sollte die Ernährung mit einer Ernährungsberatung angesehen werden, und das Thema Flüssigkeitszufuhr ist auch relevant. Wenn eine Ernährungsberatung eingeschaltet wird, dann in der Woche zuvor ein genaues Ernährungsprotokoll führen, z. B. auch dokumentiert mit Photos von den Mahlzeiten, und die Flüssigkeitszufuhr aufzeichnen. Wichtig ist eine faser- und ballaststoffreiche Ernährung, da gibt es jede Menge Literatur. Und ganz wichtig für ein gesundes "Mikrobiom", also die sog. Darmflora ist eine Ernährung mit Sauermilchprodukten, also echter Naturjogurt, Kefir, Buttermilch, Schwedenmilch, Sauerrahm. Am besten Jogurt aus dem Länderdreieck Bulgarien, Türkei, Griechenland. Die dort entwickelten Jogurtkulturen scheinen für unsere Mikrobiom-Bedürfnisse die best geeigneten zu sein. Meiden muss man Weissmehlprodukte, Schwarztee, Fettes.

Ich hoffe, dass ich etwas helfen konnte. Sonst gerne nachfragen. Viel Erfolg, Dr. HAM

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