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  Montag, 28. August 2023
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Hallo Lieber Doktor online 

Ich habe eine Frage. 

Ich habe eine neurogene Blase die auch noch gezogen ist, dies ergab ja die urodynamische Untersuchung. In dem Kontext wurde am 16. Juli Botox injiziert.

Die ersten 6 Wochen musste ich 8 mal am Tag ISK-kathetern, (meine Routine-Trinkmenge ist 2.5 bis 3 Liter am Tag, vor dem Botox war es gar 3.5 bis 4 Liter, habe es extra reduziert.)

Ab der 7. Woche muss ich nun 6 mal am Tag ISK-kathetern. Und die Blase scheint trotzdem spastisch zu sein. 
Ich führe seit 1 Monat ein genaues ISK- und Urinmenge-Protokoll mit einer spezielle App, drum weis ich immer genau, wann und wie viel ich katheterisiert habe wie auch die Menge Urin.

Aber nun ganz konkret die Frage: 

Gestern am 27.08.23 habe ich wie üblich getrunken also mindestens 2.8 bis 3.5 Liter, angefangen schon beim Aufwachen, da habe ich zusammen mit meinem ersten Medikament 250 ml getrunken. 

Doch plötzlich gestern verlief das ISK den ganzen Tag wie üblich scheinbar normal, sprich bei vermehrten Kopfschmerzen oder Herzrasen führte ich den ISK durch, doch oh Schreck es kam vom weiten nicht so viel raus als üblich, und schon gar nicht im Verhältnis zu der Trinkmenge, die ich getrunken habe. 

Hier das Protokoll von gestern:

  • 6:25 1. Katheter 200 ml 
  • 8:55 2. Katheter 120 ml 
  • 11:45 3. Katheter 320 ml 
  • 15:15 4. Katheter 550 ml
  • 18:50 5. Katheter 40 ml 
  • 22:38 6. Katheter 170 ml 

Das kann einfach nicht sein, denn 1000% sicher habe ich viel getrunken gestern, ein genaues Beispiel und Menge nur rein das vom Abend: 17:45 200 ml Wasser mit Movicol-Medikament, dann 18:00 beim Abendessen auch 150 ml mit Medikamenten, und 19:00 bis 19:30 380 ml Grüntee, dazu immer wieder kleine Mengen Wasser...

Und doch beim ISK praktisch nichts...

Heute morgen am 28.08.23 wach um 5:55, und 6:10 musste ich natürlich kathetern, weil mein Kopf fast am Anschlag war, doch es kamen bei ISK nur 330 ml. 

Bitte um Rat beziehungsweise ist das normal? Wo bleibt das ganze getrunkene Wasser von gestern?

 

(noch zu ergänzen gestern 31.08.23 wurde mein Urin getestet um zu schauen ob es ein Infekt ist, und in der tat nun meine offiziell 8 balse Entzündung in dieses Jahr.. im Anhang stelle ich die Labor Ergebnisse, natürlich Name und Adresse habe ich geschwärzt, da es hier öffentlich ist.) 

Darüberhinaus zu diesem 8 Blase Entzündung dieses Jahr, ist verlauf diesmal mit Symptomen also Fiber meine Hode sind stark geschwollen und schmerzen und bult beim Katheter kommt immer noch raus. 
aber seit Gesten Abend der 01.09.23 habe nun eine 3 bis 4 Woche Antibiotika Plan 2 x Tag einnahmen begonnen, das Fiber war heute wider ok.

Danke herzlich für die Rückmeldung 

Liebe Grüsse 

Franz

 

 

Hallo Franz,

für meine Kollegin beantworte ich gerne deine Frage.

Der Harndrang trotz  kleiner Urinmenge spricht für zunehmende Blasenspastik, wie sie bei Reizungen oder Verletzungen beim Kathetern und Infektionen der Blase auftreten kann.

Ich habe die Urinmenge grob durchgerechnet, da fehlen ja gut 2 Liter. Dazu ist zu sagen, dass bei Hitze gut mehr als ein Liter über die Haut verdunstet. Hitze macht auch die Venen schlaffer, so dass weiteres Wasser im Gewebe eingelagert werden kann.

Etwas beunruhigt bin ich, dass diesmal der Infekt auch auf deine Nebenhoden überzugreifen scheint. das braucht oft eine längere Behandlungsdauer. 

Blutet es aus der Harnröhre? Kann es sein, dass du dich verletzt hast beim Katheterisieren? Das muss unbedingt ein Urologe anschauen.

Ebenso ist es etwas enttäuschend, dass nach Botox immer noch 6x/Tag katheterisiert werden muss. Ist die Botox-Wirkung ungenügend? Oder haben wir ein Element, welches die Blase reizt? Womit wir wieder bei der Frage nach allfälligen Verletzungen wären.

Ich hoffe, dass es dir nach der Antibiotikatherapie wieder besser geht

 

herzliche Grüsse

 

Dein Dr. JEAN

 

Hallo Lieber Doktor Jean 

erstanals danke herzlich für die Zeit und Antwort. zu deine Frage, ja in der tat das mit dem Botox scheint eifach nicht zu helfen, und es wird lagsam aber sicher nicht nur ungemütlich sonder habe das Gefühl, das  mein Leben damit auf Spiel setze .... 

und ja 6 mal am Tag Katheter ist viel und das ist gar das Minimum, öffter kommt es auf 8 mal.. 

Trotzt allem, ist meine Blase eifach nicht ruhig zu bekommen, zumal eben auch nun die 8 Infektion innerhalb dieses Jahr.. 

die Kopfschmerzen und klopfen sowohl gar bei arm spastik Herzrasen etc, sind nun täglicher Bestandteil traurigerweisse geworden.  

Leider ist der Führster Termin im SPZ beim Prof. Pannek erst am 19 Oktober möglich. 

Auch ja das mit dem Blut kam immer beim Katheter raus, kann aber nicht sagen ob ich die Harnröhre verletzt habe... 

nun bin seit letzen Freitag unter starke Antibiotika beziehungsweise coproflexin 500mg 2 x Tag für 4 Wochen... 

Und seit 2 Tage geht es mir zwar besser, aber trotzdem macht das kahteter beziehungsweise die balse was sie wie wann sie will, wss vollkommen erschräkend ist vor 2 Tage mein erste Urin Katheter am Tag, kam raus (halt dich fest) 900Ml raus, ich habe alles unter Protokoll genau ausgezeichnet dank einer App, dazu auch Fotos und Video...  

Doktor Jean, ich bin echt müde und erschöpft, und verliere den Spass des Leben.. 

und doch will leben beziehungsweise alt werden.. 

meine Frage Konkret.. 

wäre es nicht besser die Nerven der balse zu durchtrennen?  

 

Herzliche danke für eine Rückmeldung 

liebe Grüsse
franz 

 

Hallo Franz, 

Deine Blase scheint wirklich Probleme zu machen, die deine Lebensqualität beeinträchtigen. Und die autonomen Dysreflexien, die du spürst, können auf die Länge auch Schaden an den Gefässen anrichten. Da muss man etwas tun. Die Blasennerven durchtrennen machen wir eigentlich nie, weil man mit Botox jede Blase ruhig bekommt. Die sogenannte Konus-Deafferention ist ein Eingriff mit Nebenwirkungen, vor allem beim Mann. Siehe auch den Beitrag hier im Forum.  Dass die Blase auch 900ml halten kann, ist eine Gute Nachricht. Ich hatte schon die Befürchtung, dass nach all der Zeit bei Dir eine Schrumpfblase aufgetreten ist.

Vielleicht kannst Du einen früheren Termin in unserer Neurourologie erhalten, wenn du sagst, dass du wirklich sehr leidest. Man muss sicher alles anschauen, Blasendruck, Blasenschleimhaut, Harnröhre, un den Störefried zu finden, der dir das Leben so schwer macht. Dann kann man über die beste Behandlung entscheiden.

 

Ich hoffe es wird alles gut

 

herzliche Grüsse

 

Dein Dr. JEAN

Hallo nochmal lieber Doktor Jean 

dvskw herzlich für die schnelle Antwort. 
Ja das Problem ist eben zum Teil auch dieses, die 900ml erfreulich aber doch eben einmalig, denn kurz danach und der Tag wie auch gestern, verlief es komplett andres, mal Sachen 50ml 

mal

maximal 300 und passt mal 500.. Drum sage ich ja das sie komplett spinnt... und nicht nur die Inkontinenz ist schon des 4 mal das ich nass geworden bin, ohne keine Vormerkung diesmal ... 

Wie erwähnt macht was sie will.. 

mich hoffe auf Lösung, ich hatte grosse Hoffnung auf Botox aber weshalb es nicht klappt, kann ich leider Licht beantworten. 
werde schauen beziehungsweise das segräteriat von Urologie anrufen, um zu schauen ob es früher geht..  

win schönes Wochenende 

herzliche Grüsse 

franz 

Hallo,

ich bin wahrlich kein Experte, aber habe schon ein wenig Erfahrung gesammelt mit Blasenproblemen im Zusammenhang mit einer Rückenmarksverletzung (RMV).

Die hier genannten exorbitanden Trinkmengen halte ich persönlich für einen großen Unsinn. Ich selber trinke am Tag genau soviel, wie mir mein Durst vorgibt und keinen Tropfen mehr. Blasenprobleme wie Infektionen o.ä. hatte ich so gut wie nie,- und das nach nunmehr 14 Jahren.

Meine Trinkmenge pro Tag beträgt soviel, wie ich auch vor der RMV zu mir genommen habe, so zwischen 1,5 - 1,8 Liter, sehr selten vielleicht auch mal > 2 l. Und das ist auch genau die Menge, die von den Wissenschaftlern die es wissen müssen, empfohlen wird. Alles andere sind Einflüsterungen von der Gertränkeindustrie, die sehr gut  dem allgemein verbreiteten Trinkwahn verdient.

Mittlerweile ist es sogar schick geworden, immer ein Fläschchen (mit der richtigen Marke, versteht sich) mit sich rumzutragen. Als bei mir in der Hochschule anl. einer mündlichen Prüfung ein Student unbedingt das Nuckeln an der Flasche nicht lassen wollte und sich dabei auf sein Recht auf Gesundheit berief, wurde er von mir und dem Zweitprüfung rausgeworfen...

Salieri

Hallo noch einmal,

 

ich möchte noch etwas zu meinem vorherigen Beitrag ergänzen bzw. hinterfragen:

Wenn Franzlife pro Tag ca. 3-4 l trinkt, muss diese riesige Menge natürlich auch irgendwie raus aus dem Körper, was einfach wäre, wenn da nicht die Blase mit ihrem Schließmuskel wäre, die beide bei RM-Problemen nicht mehr koordiniert werden können.

Wie bekannt, meldet sich die Blase durch Druckanstieg bei einem Füllungsstand von 300 - 500 ml, danach steigt der Druck ins "Unerträdliche" und man begibt sich zum Häusel.

Bei der o.g Trinkmenge von 3-4 l tritt dieses Ereignis rein rechnerisch mindenstens 6-8 mal auf, währscheinlich aber eher noch häufiger (bei mir jedenfalls).

Franzlife hat sich zwar die Blase mit Botox behandeln lassen, was aber nicht bedeutet, dass bei max. 500 ml Füllungsstand die Blase nicht auch entleert werden muss, so oder so! Das bedeutet, trotz Botox muss er mind. sechsmal zum Klo, um sich mit Katheter oder wie auch immer zu entleeren. Er kann natürlich auch zuwarten, bis die Blase über 800 ml und mehr Füllungsstand hat, aber das dürfte - trotz Botox - seiner Gesundheit nicht gerade zuträglich sein.

Also dürfte der Klogang bei 3-4 l Flüssigkeit pro Tag mindestens 6-8 Katheter kosten, damit die Blase nicht jenseits von 500 ml überfüllt wird.

Nach meinem Verständnis ist Botox nicht dazu geeignet, die Frequenz der Blasenentleerung zu senken, sondern einzig die täglich Trinkmenge (was in den Körper hineingelangt, muss auch wieder raus, so oder so!). Bestenfalls diejenige Blasenentleerung, die zu häufig gefordert wird über die "überaktive" Blase (wie z.B. bei mir), kann Botox abhelfen.

 

Salieri

Hallo Salieri,

Botox entspannt die Blase, deshalb kann sie mehr Volumen aufnehmen und die Häufigkeit der Blasenentleerung sinkt.

Ich stimme dir völlig zu, was deine Berechnungen betrifft, was rein geht, muss auch wieder raus (minus 1/2-1.5 Liter für das Schwitzen und Atem).

 

 

herzliche Grüsse

 

Dein Dr JEAN

Hallo,

also ich achte sehr darauf, was - und vor allem - wieviel ich täglich trinke. Wie bereits ausgeführt sind das sowohl im Sommer als auch im Winter recht genau 1,7 Liter Flüssigkeit plus Saft von ca. 2 Äpfeln oder Birnen am Tag.

Bestenfalls also 1,8 - 1,9 Liter Flüssigkeit und möglichst keinen ml mehr, weil ich sonst Stress bekomme mit einer mehrmaligen nächtlichen Ausscheidung per Katheter, die mir den Schlaf raubt und wenig Spaß macht

Meine durch Urin abgeschiedene Menge, die ich immer mal wieder recht genau kontrolliere, beträgt zwischen 1,5 und 1,65 Liter, was bedeutet, dass ich lediglich so zwischen 150 - 200 ml ausatme und ausschwitze. Das dürfte deutlich unter dem Wert von 0,5 bis 1,5 Liter für schwitzen und ausatmen liegen. Muss ich mir nun deshalb Sorgen machen angesichts der Tatsache, dass ich geradezu seit "Urzeiten" dieses Flüssigkeits-Management pflege?

Beste Grüße,

Salieri

 

Hallo,

nein mach Dir keine Sorgen, das ist nicht immer exakt. In den festen Nahrungsmitteln hat es auch immer etwas Wasser, und die sogenannte Perspiratio (Schwitzen und Ausatemluft) kann je nach Lähmungshöhe reduziert sein.

 

herzliche Grüsse

 

Dein Dr. JEAN

Hallo,

 

alles klar, vielen Dank für die Auskunft!

 

Beste Grüße,

Salieri

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