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Frag den Doktor

  1. Franzlife VIP
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  3. Donnerstag, 28. Dezember 2023

Hallo lieber Doktor online, 

Es ist eine Weile her, aber nun wegen meiner ewigen Blasenentzündung wurde quasi notfallmässig am 23.11.23 ein SPK Katheter eingelegt mit FlipFlow Ventil System. 

Seither muss ich sagen bin sehr zufrieden, doch es gibt ein paar Stolpersteine im Weg. Folgendes: 

Ich mache Blasenspülung jeden 2. Tag, und ab heute sogar jeden Tag. Doch es scheint, dass sich am Schlauch und vor allem am Ende des Schlauchs eine Art Urinkalk oder Urinstein bildet, dies kommt aber dazu, dass eben das Ablassen des Urins manchmal stoppt oder eben die Blasenspülung nicht zulässt, also natürlich am Ende schon, denn ich nehme mehrere Einläufe und schüttle auch das FlipFlow Ventil, bis es dann doch abläuft... 

Meine Frage dazu: Ist das normal? Und was kann man dagegen machen, damit sich dieser Urinkalk nicht bildet? Gibt es Medikamente oder ein Getränk, mit dem es gelöst werden kann? 

Dazu kommt, dass man ab und zu auch am Schlauch Blut sehen kann - ist das beunruhigend? Für diese 2 Fälle habe ich Fotos gemacht, die ich hier lade.

Dazu habe noch ein paar wichtige Fragen für Sie als Experte:

1: Ist die Lösung eines SPK-Katheter eine gute Dauerlösung und kann man damit auch alt werden? (Zur Info, ich habe eine autonome neurogene Blase, also spastisch, und es wird auch Botox gespritzt.)

2: Das mit dem Verband an der offenen Stelle am Bauch ist mir noch nicht klar: Soll ich nun immer einen Verband drauf tun, oder soll ich ihn weglassen? Und soll auch ein Desinfizierungsmittel angewendet werden oder nicht?

3: Falls der SPK keine gute Lösung ist, welche Alternative habe ich?

4: Ich habe ja ein Ventil-Flip-Flow, doch ich bevorzuge, es immer offen zu lassen, damit es direkt in den Beinbeutel fliesst, denn zum einem vor allem morgens habe ich so viele Termine, dass es einfach unmöglich ist, jedes mal ein WC zu suchen... und noch wichtiger, jedes Mal wenn ich es doch schliesse, bekomme ich starke Kopfschmerzen und Übelkeit - das ist ein Zeichen, dass ich Urin leeren muss, aber ich hasse diese Symptome, drum lass ich es gleich offen, damit sie gar nicht entstehen. Ich weiss, dass das Risiko, dass dadurch die Blase schrumpfen kann, hoch ist - aber auch wenn dem so wäre, wäre dies ein Problem oder kann man auch damit leben?

5: Zuletzt, es stört mich extrem, denn es scheint, dass das Flip-Flow-Ventil stark nach Urin riecht, so stark, dass es eben nicht nur ich riechen kann, das ist so belastend, dass ich es kaum wage, unter die Leute zu gehen. Kann man etwas dagegen machen?  

Freue mich über wenn möglich eine schnelle Rückmeldung.

Bei der Gelegenheit wünsche ich Ihnen und Ihren Liebsten einen guten Rutsch ins neue Jahr und ein super neues Jahr.

Herzlich

Franz

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Sylvia1 Interessiertes Mitglied
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Hallo Franz,

ich bin jetzt nicht der Experte den du vielleicht wolltest,aber ich habe auch so meine Erfahrungen damit gemacht.

zu 1.  der SPK ist sehr gut als Dauerlösung geeignet.Erleichtert enorm ,vor allem bei Frauen das Problem der Blasenentleerung ,auch unterwegs .Spare mir das ständige katheterisieren ,beuge Harnwegsinfekten vor und kann auch ohne WC überall hin

zu 2.  wenn alles gut verheilt ist ,kannst du den Verband weglassen. Du kannst aber auch einen drauf tun. Das ist ganz allein dir überlassen. Ohne Verband musst du einfach damit rechnen das immer etwas Sekret (das ist normal ) aus der Stelle austritt. Desinfizieren darfst du natürlich auch wie du es möchtest ,klares Wasser macht es aber auch.Hatte bis jetzt noch keine Probleme damit.

zu 3. siehe Antwort 2

zu 4. ich habe auch ein Flip Flow welches bei mir aber immer abgeklemmt ist.Auch das kannst du handhaben wie es für dich am besten ist.Aber wenn du ein geschlossenes Flip Flow nicht tolerierst,dann lass es offen.Das mit der Schrumpfblase kann,muss aber nicht sein . Das Problem mit dem WC kenne ich .Für diese Fälle habe ich immer eine leere Rivellaflasche im Rucksack in welche ich den Urin ablassen kann und diese entleere ich dann je nach Gelegenheit.

zu 5. bei mir kam es im Lauf der Zeit auch dazu das sich immer stärkere Ablagerunge im Katheter bildeten und so das Wechseln extrem schmerzhaft war. Tabletten (Acimethin) habe ich versucht,hat aber nicht geholfen. Den üblen Geruch hatte ich auch immer ,vorallem wenn es dann bald Zeit zum Wechsel war.

Ich habe lange im Internet gesucht und bin fündig geworden. Da für mich Essigwasser trinken auch keine Option ist,dachte ich mir das muss auch anders gehen.

meine Lösung ist den Essig in die Blase direkt und das geht so

250ml Wasser +12,5 ml Essig mischen, jeden Abend vor dem zu Bett gehen wenn die Blase geleert wurde 30ml von der Mischung in den SPK spülen und über Nacht bzw bis zum nä Wasserlassen drin lassen.

Es hat gewirkt ,keine oder nur noch minimale Kalkablagerung im SPK, keine schmerzhaften Wechsel mehr und vorallem es stinkt nichts mehr.

und billig ist es ausserdem und man muss nicht noch zusätzlich Tabletten schlucken.

Gruss Sylvia

PS: es kann auch vorkommen das sich manchmal blau-rosa "Beläge "bilden .Das sind Bakterien die aber völlig harmlos sind. Seit der Spülung mit meiner Mischung sind die aber nie wieder aufgetreten

 

 

 

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 1
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Hallo Liebe Sylvia 

Danke dir ganz herzlich für deine Rückmeldung, die mir echt neue Mud geben!  

Darf ich dich fragen wie lange du es schon hast ? 

Und in dem Fall ist es also normal bei mir das es auch schmerzt ab und zu, oder so wenig blutet weil es eben erst seit Ende November dieses System habe ?   

der Tipp mit dem Essig finde ich nicht schlecht, dazu aber vorlegende frage : 

hab es also richtig verstanden, 250ml Wasser mit nur 12,5 ml Essig, mischen, und dann mit der Spritze 30ml ziehen und es in der balse rein spritzen, und es so über Nacht lassen ?  
so oder so muss ich aber zuerst klären lassen ob es bei mir machbar ist, da ich unter anderem auch Barret Osofagus sydr habe, und ich eigentlich Essig kaum einheme, wegen der Säure..  

Zuletzt welche weitere Tips könntest du mir auf dem Weg geben mit dem Umgang? Beispiel auch baden gehen beziehungsweise schwimmen gehen oder in Thermalbad plauschen etc..  

wäre super dankbar für deine Erfahrungen, und Hilfe .

nachträglich auch ein gutes neues Jahr.! 
und verbleibe herzlich 

Franz 

 

 

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 2
Sylvia1 Interessiertes Mitglied
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Ich habe meinen schon seit Oktober 2021 und ja es ist normal wenn es etwas schmerzt,ist ja eine Wunde.Wenn es aber verheilt ist ,dann gibt es keine Schmerzen mehr.Du kannst aber während der Heilung einen Verband machen und dann stabilisiert sich der Katheter etwas und reibt sich nicht durch die ständige Bewegung an der Wunde.

Genau so hast du es richtig verstanden,Essig muss man sehr stark verdünnen,sonst ist es natürlich zu scharf.Den Rest der Mischung kann du die nä Tage verbrauchen.

Wenn du Sorgen wegen dem Essig hast,es gibt auch eine medizinisches Produkt was man verwenden kann. Nennt sich  Polihexanide. Ist eine Art Infusion die man über den SPK gibt und dann wieder ablaufen lässt. Kannst du dir von der Urologie verschreiben lassen.Aber da die Essigmischung direkt in die Blase gespritzt wird und nicht oral  dürfte das kein Problem sein.

Bezüglich Umgang gibt es nichts besonderes. Aufpassen das du beim Anziehen oder so  nicht dran hängen bleibst und ihn versehentlich rausziehst.Das ist schmerzhaft.Passiert es doch, dann muss ein neuer gelegt werden(macht auch eine Notaufnahme im Spital)Wenn du nicht anderweitig als über den Katheter Wasser lassen kannst ,dann solltest du das zeitnah machen.

Baden und Schwimmen ist kein Problem. Einfach gut in der Hose verstauen und gut ist.

Gruss Sylvia

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  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 3
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Liebe liebe Sylvia 

echt liebenswert, für das schnelle antworten, und deine überaus hilfreich Tipp, das umgehend zumindest erst mal mit dem Infusion ausführen möchte. 
Danke von Herzen. 
#community einmal mehr bewert sich das absolute Wichtigkeit dieses Forum, denn Austausch ist das aller wichtigste.  
heut zu Tage sind ätze so überfordert beziehungsweise so voll von arbeit, das am Ende sie nur akut behandeln, und alles andere eifach keine Zeit haben, quasi man lässt dich im Kalten Wasser springen... 

wöeche Ecke der Schweiz kommst du ? Oder Land ? 

Liebe Grüsse 

Franz 

  1. vor über einem Monat
  2. Frag den Doktor
  3. # 1 4
Sylvia1 Interessiertes Mitglied
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hallo Franz,

kein Problem.Wenn ich damit helfen kann.Vieles erfährt man auch erst durch den Austausch mit anderen bzw wird auf eine Idee gebracht.

Ja auch bei Ärzten muss man sich manchmal wehren😊

Ich wohne nähe Bern ,komme aber ursprünglich aus Deutschland, Radeberg,liegt nähe Dresden

  1. vor über einem Monat
  2. Frag den Doktor
  3. # 1 5
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Guten morgen liebe Sylvia

Ja du sagst es auf dem punkt, Austausch von betroffene zu betroffene ist ein wichtiger Bestandteil. 

Nahe Bern, dann wohnen wir nicht weit entfernet, ich bin aus dem Seebezirk Murten FR, (werde dir gleich eine PN hier schrieben) 

Hab ein schöner Tag 

Herzlich 

Franz 

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 6
Dr. JEAN
Dr. Online
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Hallo zusammen, das ist eine ganz tolle Diskussion hier. Den Worten von Sylvia habe ich wenig hinzuzufügen was Flip FLow betrifft. Die meisten Patienten verbinden die Eintrittsstelle wegen der mechanischen Reizung bei sich bewegendem Katheter, aber es ist wohl nicht unbedingt nötig. Ebenso braucht es nicht unbedingt Desinfektion, falls das Stoma nicht gerötet ist.

Betreffend Kalk und Bakterien: Die Wechselwirkung geht in beide Richtungen: Bestimmte Bakterien können den Harnstoff zu Ammoniak spalten. Das stinkt und der Urin wird alkalisch/basisch. Das begünstigt Ablagerungen von Kalk. Andererseits sind Verkalkungen auch ein Rückzugsort für Bakterien. Patienten mit Blasensteinen haben oft Blaseninfekte.

Interessant die Bemerkung betreffend blauer Ablagerungen. Das Phänomen ist wohl verwandt mit dem "Blue diaper syndrome", wo Säuglinge ihre Eltern plötzlich mit blaugefärbten Windeln überraschen. Das ist bedingt durch harmlose farbstoffbildenen Bakterien. Ich habve das selten auch bei Dauerkatheterträgern gesehen, vor allem im Beutel.

Den Trick mit Essiginstillationen in die Blase kannte ich nicht. So lange der Essig nicht die Schleimhaut reizt, habe ich keine ernsthaften Einwände dagegen. Es wird auch vor allem in englischsprachigen medizinischen Seiten oft erwähnt und empfohlen. Die empfohlene Konzentration ist oft 0.25% Essigsäure. Der Gehalt an Essigsäure im Lebensmittelessig ist 5%-15% in seltenen Fällen. Er ist auf der Flasche angegeben. Mit einer 1: 20 Verdünnung eines 5% Essig wäre man beispielsweisein diesem Bereich. Die Lösung wirkt lokal, so dass kein Einfluss auf einen Barret-Oesophagus zu erwarten ist.

Natürlich kann Essig Kalk auflösen und wirkt auch desinfizierend, wenn er direkt in die Blase gegeben wird. Damit wäre ein Vorteil zu erwarten bei deinem Problem. Essig trinken bringt dagegen keinen sauren Urin, ebenso wie Zitronensaft. Die organischen Säuren werden ja zu Bicarbonat verstoffwechselt und machen den Urin eher alkalisch. Nur bei Ueberdosen von diesen Säuren würden sie direkt ausgeschieden.

Bei langdauerndem, den Patienten stark störenden Uringeruch, habe ich in Einzelfällen das sogar als "symptomatischen "Harnwegsinfekt" gewertet und für kurze Zeit resistenzgereicht mit Antibiotika behandelt. Wenn man Glück hat (und keine Blasensteine) ist die folgende Bakterienflora weniger störend. 

Ich hoffe, dass deine Probleme sich lösen werden, vor allem dank der wertvollen Hinweise aus der Community

 

herzliche Grüsse an die Community

 

Dr. JEAN

 

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 7
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Hallo Doktor Jean 

Zuerst gutes neues Jahr. 

Danke viel mals für die wie immer goldene Rückmeldung und ausführliche aufklärung, 

Nun leider zwischen mein Post und jetzt, hat sich die lage noch einmal mehr verschlechtert ( sie werden sicher lachen in ironie gemeint, weil sie ja wissen bei mir läuft wirklich nichts mehr normal..) zwischen Weinachten und Neujahr wurde ich 2 mal Nottfallmässig Urologisch behandelt, wobei zuletzt sogar das SPK Schlauch gewechselt werden musste. Zu den Fakten folgendes: Ultraschall der Balse war alles ok, sogar der Test von Urin ergab keine Infektion, doch ich Endwickel viel solches Ablage was eben auch schnell verstopft, dazu kommt das sie Sagen das der haupt Problem sei weil meine Balse weiterhin Spastisch regiert, drauf wurde mir ein Medikament verschrieben Spasmo Urgenin, doch leider schon die erste Anwendung hatte zu eine strake Nebenwirkung verursacht, nachts im Schlaf plötzlich fing ich an stark zu krampfen ganzen Körper, innerlich als würde ich erfrieren, und aussen als würde mir jemand Feuer spucken vor allem Arme schmerzten nach Feuer stark, dazu natürlich Herzrasen bis 140 (Messung von neueste Technik der Apple Watsch Herzüberwachung) das ganze Dauerte 1 Stunde. Tag drauf wurde mir von Urologie ich soll es nicht mehr nehmen. 

Nun der 2 Notfall war weil das SPK Katheter erneut komplett blockiert war, und beim Versuch zu spülen kam sogar Wasser aus dem Loch vom Bauch raus.. 

Die Antwort von Urologe ist folgendes: 

Er sei sich sicher es ist weil meine Balse extrem Spastisch ist, und es ist fast gewiss das die Wirkung vom Botox nicht mehr ganz hält, somit sollte man so schnell sie ein Termin möglich machen können erneut Botox spritzen. Dazu sollte ich sogar 2 mal am Tag Balse Spülung machen und jeden 2 Tag mit Uro-Solution Ruby G Spülung (das hat ja citronensäure 3.23%) 

Ich bin langsam aber sicher erschöpft und verzweifelt, wieso all dieser Schiess immer ergehen muss.. Ich weiss nicht mehr was für Lösung ich noch habe,? 

Dazu unter Anmerkung was ist und was halten sie von den Neurostimulator ?   Sollte ich dies in Erwägung nehmen? Oder sollte ich doch weiter kämpfen für das SPK System? Denn eins ist Fakt im Moment macht meine Balse mir erneut die Hölle heiss diesmal gar mehr als alle dei 12 Blase Entzündung im 2023... 

Danke für ihre Rückmeldung 

Herzliche Grüsse 

Franz 

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 8
Johannes
Community-Manager
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Liebe Community

Die obige Diskussion wurde in diesem neuen Thread weitergeführt: https://community.paraplegie.ch/de/frag-den-experten/frag-den-doktor/post/5260-spk-vs-neuro-stimulator-vs-conale-differentiation

Liebe Grüsse

Johannes

  1. vor über einem Monat
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  3. # 1 9
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