Liebe Experten,
ich habe seit einigen Wochen ein Blasenproblem, wozu ich eine Frage an Sie habe.
Wer unter einer Rückenmarksverletzung leidet, wird nicht umhin kommen, regelmäßig zu katheterisieren. Das ist zwar lästig, aber man gewöhnt sich sehr bald daran. Dumm, wenn nicht sogar sehr lästig, ist es, wenn man des nachts raus muss, weil sich die Blase meldet und - bei mir mit einem Füllungsvolumen von ca. 300 ml - entleert werden muss. Das kostet dann immer etwas Schlaf, vor allem bei mir, weil mein Schlaf "scheu ist wie ein Wiesel" und sich so bald nicht mehr (manchmal auch gar nicht mehr) nachts wiedereinstellt.
Man kann natürlich zum Abend hin etwas weniger trinken, um nicht so oft raus zu müssen, aber das hilft nicht immer.
Mein Problem: Seit einigen Wochen ist die Menge in der Blase, die mich aufwachen lässt und mich zum katheterisieren "nötigt", immer geringer geworden. Und zwar von jahrelang ca. 300 ml nunmehr auf 150-200 ml und manchmal sogar auch schon bei < 100 ml bei unverändert und gleichgebliebenen Trinkgewohnheiten. Dabei steigt dann nicht nur die Anzahl benötigter Katheter stark an, sondern auch die "Aufweckfrequenz" und die Schlafmenge bzw. die Schlafqualität.
Meldet sich des nachts die Blase bei mir, habe ich schon mehrmals versucht, dem Drang nicht gleich nachzugeben und tapfer zu widerstehen. Aber wenn ich mir dann vorstelle, dass bei zunehmendem Druck in der Blase die Niere Schaden nehmen könnte, gebe ich auf und katheterisiere lieber. Der Ärger darüber, dass man wegen weniger Milliliter geweckt wurde, ist oftmals so nervig, dass man kaum wieder einschlafen kann.
Anticholinerga wie Oxybutynin oder Toviaz etc. würden wahrscheinlich helfen, möchte ich aber schon deshalb nicht zu mir nehmen wegen der schädlichen Nebenwirkungen und weil ich sie auch in den vergangenen 14 Jahren nicht gebraucht habe.
Was also ist bei mir passiert, und wie kann ich mir helfen?
In Bayreuth wurde jetzt ein Messgerät (inContAlert) entwickelt, welches außerhalb am Körper angebracht wird und es ermöglicht, den aktuellen Blasenfüllstand am Smartphone abzulesen. Das wäre vielleicht etwas für mich. Aber die Frage, warum der Blasendruck bei derart geringen Volumina < 100 ml unerträglich ansteigt, lässt sich damit leider nicht beantworten.
Vielleicht können mir ja in dieser Frage unsere Experten weiterhelfen...
Salieri