Unsicherheiten gibt es hingegen darüber, was die optimale bzw. hinreichende Trinkmenge pro Tag anbetrifft. Klar ist, dass es in bezug auf die Menge an Flüssigkeit für die allermeisten RMVs keine andere Grenze nach oben gibt als für Nicht-RMVs. Ob 2 oder 4 Liter Wasser am Tag getrunken werden müssen, spielt zunächst eigentlich keine Geige.
Was die kontrollierte Abgabe anbetrifft, sieht es hingegen aus den o.g. Gründen ganz anders aus. Ich will darauf deshalb nicht näher eingehen, weil diese mitunter sehr unkomfortablen Umstände unter RMVs hinreichend bekannt ist.
Vor diesem Hintergrund dürfte sich täglich bei jedem von uns die Frage aufdrängen, ob man sich den Trink-Empfehlungen verschiedener Institutionen (Ärzte, Kliniken, Fachpresse, Getränke-Industrie, Katheter-Hersteller usw.) anschließen sollte (bzw. "antut"

Jedenfalls besteht kaum Klarheit darüber, ob man täglich
1. soviel wie möglich,
2. 2-3 Liter, ggf. auch mehr,
3. mindestens 2 Liter,
4. nicht weniger als 1,5 Liter oder
5. soviel wie zum Löschen des Durstes erforderlich ist zu sich nehmen sollte.
Vor allem die vermeintlich guten Ratschläge derjenigen, die wirtschaftlich von den gepriesenen hohen Trinkmengen profitieren, wecken Argwohn darüber, inwieweit solcherart Empfehlungen gutgemeint sind oder nicht.
Hinzu kommt, dass es mittlerweile zum normalen Erscheinungsbild gehört, dass - nach meiner Einschätzung - insbesondere bei jüngeren Menschen die Getränkeflasche an keinem Ort und zu keiner Gelegenheit mehr fehlen darf, trinken geradezu schick geworden ist.
In Klassenzimmern, Hörsälen, Büros, Kühlschränken und Kellern bietet sich überall das gleiche Bild: Zahllose Flaschenjumbos mit bis zu 1,5 Liter Inhalt. Sogar während einer mündlichen Prüfung in der Hochschule mag der Studierende nicht auf das gelegentliche Nuckeln an der Wasserflasche verzichten.
Ich trinke auch gerne, nicht nur zu den Mahlzeiten, sondern auch mal einfach nur so eine (oder zwei) Flaschen Bier, Wein, Kaffee usw. Sosehr das der Niere zugute kommt, reagiert meine Blase sehr viel ungnädiger darauf, und eigentlich kann ich mir einen richtig tiefen Blick in das Bierglas nur dann zutrauen, wenn ein "Häusl" in der Nähe ist.
Ich frage mich als RMV deshalb ständig, ob ich mir diesen Stress nicht dadurch ersparen kann, indem ich einfach weniger als die empfohlenen exorbitanden Trinkmengen zu mir nehme. Dieses insbesondere auch deshalb, weil ich in dem Leben vor meinem RMV-Unfall deutlich weniger und - vor allem - nur dann getrunken habe, wenn ich entweder Durst oder Lust auf ein Gläschen hatte.
Immerhin bin ich mit diesem Trinkverhalten 56 Jahre alt geworden, ohne Nierenprobleme oder sonstwas.
In einer deutschen Wochenzeitung erschien hierzu kürzlich ein (nicht wissenschaftlicher) Artikel, dass die empfohlenen hohen Trinkmengen für Menschen jüngeren und mittleren Alters reiner Unsinn wären. Nur ganz alte Leute verlieren mit der Zeit das natürliche Bedürfnis der Wasseraufnahme, weshalb diese ihre tägl. Trinkmengen kontrollieren müssen.
Was mich interessiert:
1. Wieviel Liter pro Tag trinkt Ihr?
2. Wer kennt die richtige Trinkmenge?
3. Wie geht man klug mit einer reizbaren Blase um bzw. wie kann man diese "überlisten"?
Herzliche Grüße, Salieri