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Die Community auf der Rollivision 2018

Mehr als Rollstühle und Querschnittlähmung

Mehr als Rollstühle und Querschnittlähmung

Ein grossartiger Samstag, der 23. Juni! An diesem Tag trat die Community zum ersten Mal öffentlich auf, und zwar mit einem Stand auf der 19. Rollivision am Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil.

Die Rollivision ist eine Fachmesse speziell für Rollstuhlfahrer zu den Themen Mobilität, Aktivität und Unabhängigkeit. Die Messe findet alle zwei Jahre statt und zählte dieses Jahr 70 Aussteller aus der Schweiz und dem Ausland, die ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen für Rollstuhlfahrer vorstellten.

Über tausend Besucher kamen dieses Jahr zur Rollivision, um die neuesten Trends in der Rollstuhl-Community zu erfahren.

 

Kit Wan, “Offizieller Blog-Autor”, und Johannes, “Community-Manager”, am Community-Stand auf der Rollivision.

Als „Offizieller Blog-Autor“ hat es mich gefreut, mit „Community-Manager“ Johannes dieses Jahr auf der Rollivision gewesen zu sein. Es war mein erster persönlicher Kontakt mit so vielen Rollstuhlfahrern auf einmal. An unserem Stand stellten wir Besuchern aus der ganzen Schweiz die Community vor. Ich bin froh, dass sich viele – trotz meiner beschränkten Deutschkennnisse – gerne mit mir unterhielten und ihre persönlichen Erfahrungen teilten. Noch mehr freut es mich, dass viele die Community bereits kennen und Mitglieder sind. Vielen Dank für Euer Kommen und Eure Unterstützung! :smileywink:

Das Publikum verfolgt aufmerksam die Präsentation über die Community.

Was die Veranstaltung noch besonderer machte: Die Community feierte ihren ersten Geburtstag mit einem Vortrag bei der Rollivision. Ausserdem fühlten wir uns geehrt, dass unsere Community-Mitglieder Hans und Francescolife dazukamen, um beim Mittagessen mit uns zu feiern und natürlich gemeinsam die Rollivision zu erkunden!

Wir konnten nicht nur die unterschiedlichsten Rollstuhlmodelle anschauen und beurteilen, sondern auch ein über das Gehirn gesteuertes Videospiel zusammen ausprobieren!

Das Computerspiel, das von der Fachrichtung Game Design der Zürcher Hochschule der Künste entwickelt wurde, heisst „Brain-Computer Interface (BCI) Race“. Es handelt sich um ein Rennspiel, das es den Spielern erlaubt, einen Avatar in einem virtuellen Rennen nur durch Gedanken zu steuern. Dieses Spiel wurde vor zwei Jahren beim Cybathlon vorgestellt, einer Meisterschaft für Menschen mit Behinderungen, die hochentwickelte Hilfsmittel wie z. B. Robotertechnologien verwenden. Das folgende Video zeigt das Spiel bei Cybathlon 2016:

Die Community testet das gehirngesteuerte virtuelle Rennen – in einer virtuellen Welt kann jeder rennen!

Ich erinnerte mich, wie ich den Cybathlon vor zwei Jahren im Fernsehen angeschaut habe. Doch wie hätte ich ahnen können, dass ich einmal an meinem Arbeitsplatz eines der Games spielen würde mit nur einem kleinen Gerät, das einem Callcenter-Headset ähnelt?

Der Trick beim Spielen ist, im richtigen Moment entspannt oder konzentriert zu bleiben. Es gibt nur diese beiden Möglichkeiten, das Game zu steuern. Klingt einfach, oder? Ist es aber nicht! Während des Spiels war ich ziemlich verwirrt und hatte das Gefühl, dass ich meinen Avatar nicht gut unter Kontrolle hatte. Trotzdem war ich als Erste im Ziel, meine Mitspieler kamen wenige Sekunden später an. Ich bin sicher, ich würde niemals gewinnen, wenn ich tatsächlich mal in einem Wettlauf antreten müsste. :smileywink:

Ich hatte auf der Rollivision dieses Jahr wirklich eine gute Zeit. Ehrlich gesagt, wenn ich nicht bei der Schweizer Paraplegiker-Forschung arbeiten würde, wüsste ich nicht, dass es Messen wie die Rollivision überhaupt gibt. Das wäre schade, denn sie sind für uns Nicht-Rollstuhlfahrer eine grossartige Möglichkeit, mehr über die Rollstuhl-Community zu erfahren, durch Ausstellungen sowie durch Vorträge über Querschnittlähmungsforschung, technische Hilfsmittel etc.

Ausserdem freue ich mich über Begegnungen wie die mit Hans und Francesco. Als ich Hans zum ersten Mal traf, war ich etwas verwirrt. Ich dachte „der sieht aber nicht aus als ob er eine Querschnittlähmung hat… vielleicht ist er einer der Menschen mit Querschnittlähmung, die zum Gehen keine Hilfsmittel benötigen? Aber warum ist er dann hier?“ Es stellte sich heraus, dass Hans keine Querschnittlähmung hat und auch kein Familienmitglied oder keiner seiner engen Freunde hat eine oder benötigt einen Rollstuhl. Er interessiert sich jedoch für das Thema Behinderung und manchmal begleitet er einen jungen Mann mit schweren Behinderungen im Zug, weil er weiss, dass der junge Mann gerne Zug fährt.

Hans (l.) und Francesco (r.): Die Community verbindet Menschen mit und ohne Querschnittlähmung.

Und Francesco? Hans hat den Community-Artikel über ihn auf Facebook gelesen. Um Francesco einen Kommentar zu hinterlassen, registrierte sich Hans auf der Community – und nur wenige Tage später kam er den ganzen Weg von Winterthur zu uns auf die Rollivision! Es war auch das erste Mal, dass Francesco und Hans sich persönlich trafen. Ist das nicht grossartig?!

Die Zusammenführung von Hans und Francesco ist für die Community wie ein Traum, der wahr geworden ist. Es ermutigt uns, dass unsere Community nicht nur eine Plattform zum Austausch von Meinungen und Informationen für die Rollstuhl-Community ist, sondern auch Menschen mit und ohne Querschnittlähmung zueinander führen kann. Wir freuen uns auf viele weitere Begegnungen dieser Art – innerhalb und ausserhalb der Community.

Für diejenigen, die dieses Jahr nicht dabei sein konnten, hier ein paar Eindrücke von der Rollivision 2018:

„Angesehener Autor“ Francesco und „Community-Manager“ Johannes am Community-Stand auf der Rollivision.

Würdet Ihr mit diesem Rollstuhl einen Fallschirmsprung wagen?

Nach seiner Präsentation beantwortet Prof. Armin Gemperli Fragen des Publikums über das neueste Forschungsprojekt seines Teams an der Schweizer Paraplegiker-Forschung.

Treffen mit Handbike-Legende Heinz Frei (vorne l.) nach Prof. Gemperlis (hinten l.) Präsentation.

Was gibt es nach dem feierlichen Mittagessen Besseres zu tun als gemeinsam bei der Community reinzuschauen? ;)

Das Cybathlon-Team HSR Enhanced demonstriert seinen Roboter-Rollstuhl auf der Hindernispiste ähnlich der Piste vom Cybathlon 2016.

„Wow! Mein Traumrollstuhl!“, der 16‘000 CHF kostet und mit einem vollgeladenen Akku aber nur 30 km weit fahren kann.

V. l. n. r.: Francesco, Hans, Johannes (nicht eingeschlafen, sondern entspannt mit geschlossenen Augen – seine Rennstrategie :P) und Kit Wan gemeinsam beim gehirngesteuerten virtuellen Rennen.

Weitere Erlebnisse aus erster Hand von der Rollivision und vom ersten Besuch des Schweizer Paraplegiker-Zentrums hat Hans im Forum mit uns geteilt: „Ein Jahr Community – feiert mit uns!“.

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[Übersetzung des originalen englischen Beitrags]

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