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Porträts & Geschichten

Youtuber mit Querschnittlähmung

Die täglichen Herausforderungen des Lebens im Rollstuhl im Internet teilen

Die täglichen Herausforderungen des Lebens im Rollstuhl im Internet teilen

Die Eröffnung eines eigenen YouTube-Kanals ist für jeden möglich. Es sind nur wenige Schritte – dann kann jede Person mit Internetzugang unsere Trainingseinheiten im Fitnessstudio kommentieren, unseren kulinarischen Ratschlägen folgen, unser Leben beobachten oder einfach nur zuhören, was wir zu sagen haben. Das erste Video wurde am 23. April 2005 auf die Plattform hochgeladen; seitdem werden jeden Tag pro Minute 400 Stunden an Inhalten veröffentlicht. Der Wettbewerb ist also hart. Besonders wenn es um klassische Themen geht: Make-up, Fitness, Videospiele.

Stephanie Aiello

Doch im Dschungel der Videos, von denen eines wie der Klon des anderen scheint, gibt es Kanäle, die bereits weit verbreiteten Themen einen neuen Blickwinkel geben. Die Personen vor der Kamera haben eine Besonderheit: Sie sitzen im Rollstuhl. Das schränkt ihre Leidenschaft und Entschlossenheit sicherlich nicht ein, im Gegenteil: Sie sind in der Lage, ihren Followern Botschaften von Positivität, Stärke und gegenseitiger Unterstützung zu vermitteln. Davon profitieren nicht nur Menschen mit den gleichen Problemen, sondern alle YouTube-Nutzer. Über das Internet lassen sich in der Tat sehr einfach Botschaften vermitteln, die das Bewusstsein für die Herausforderungen bei einer Para- oder Tetraplegie schärfen. Hier sind vier Beispiele von Frauen im Rollstuhl, die in der Lage waren, sich den täglichen Herausforderungen zu stellen und ihre Zielstrebigkeit mit anderen Usern zu teilen.

Jordan Bone und Stephanie Aiello: Visagistinnen trotz Tetraplegie

Nach einem Autounfall hat sich das Leben von Jordan Bone und Stephanie Aiello radikal verändert. Doch die Tetraplegie ist nicht das Einzige, was sie verbindet. Tatsächlich hatten beide schon immer eine solche Leidenschaft für Make-up, dass sie diese auf YouTube teilen. Doch die Schwierigkeiten beim Halten der Arbeitsinstrumente schienen ein unüberwindbares Hindernis für den Beginn einer beruflichen Karriere zu sein. Deshalb verschwiegen beide zunächst ihre Behinderungen.

Nach vielen taktlosen Kommentaren unter ihren Videos veröffentlichte die Engländerin Jordan Bone dieses bewegende Video, in dem sie zeigt, welche Schwierigkeiten sie mit dem Schminken in den ersten Jahren nach dem Unfall hatte. Die Entscheidung, ihre Behinderung öffentlich zu machen, hat ihrer Karriere nicht geschadet: Heute hat ihr Kanal fast 200.000 Abonnenten und über 12 Millionen Aufrufe, und sie arbeitet mit großen Kosmetikmarken zusammen.

Auch die Kalifornierin Stephanie Aiello zögerte, ihre Probleme als Visagistin mit Tetraplegie zu zeigen. Doch 2016 wurde Aiello auf der Bühne eines Schönheitsfestivals in Las Vegas vom Supermodel Tyra Banks ermutigt, ihre eingeschränkte Handfunktion nicht mehr vor den Followern zu verbergen. Seitdem hat Aiello keine Angst mehr, ihre Hände in ihren Videos zu zeigen.

Was an Aiellos Videos auffällt, ist ihre Begeisterung und Entschlossenheit – Eigenschaften, die sie auch dazu gebracht haben, Kapitänin des Rollettes Wheelchair Dance Team zu werden, eines Teams für Rollstuhltanz. Hier ein Video von einem ihrer Auftritte:

Fitness mit Tiffany Adams

Tiffany Adams motiviert seit 2008 die Abonnenten ihres Kanals „wheelyfamous” mit Fitness- und Ernährungsvideos speziell für Rollstuhlfahrer. Adams ist in den USA sehr bekannt; sie war in der bekannten Fernsehsendung „Good Morning America“ zu sehen und gewann die letzten vier Jahre in Folge beim Wings for Life World Run. Im Jahr 2012 spielte sie in der Reality-Show „Push Girls“ mit, einer Serie über das Leben von vier Frauen im Rollstuhl.

„Push Girls“

Gem Hubbard: der Alltag einer Frau im Rollstuhl

Die Britin Gem Hubbard hat sicherlich keine Angst, etwas über sich preiszugeben: Nachdem sie 2015 ihren Kanal „Wheelsnoheels - Gem Hubbard” eröffnete, sammelte sie in drei Jahren über 22.000 Abonnenten und fast 2,5 Millionen Aufrufe. Ihre Videos decken zahlreiche Themen ab: Lifestyle, Beauty, Tagebücher – sogenannte Vlogs – sowie Tipps für den Alltag und das Elternsein im Rollstuhl. Im März dieses Jahres hielt Hubbard einen Vortrag für TEDx Talks:

Folgt Ihr auch Menschen im Rollstuhl, die ihre Leidenschaften auf YouTube teilen? Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, Euch selbst vor die Kamera zu stellen?

[Übersetzung des originalen italienischen Beitrags]

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