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Reisen & Freizeit

Körpergespräche – Body Talk

Mit Leichtigkeit bringen wir uns zurück ins Lot

Mit Leichtigkeit bringen wir uns zurück ins Lot

Tief ein- und ausatmen ist auch beim Therapieansatz «Body Talk Access» fast die halbe Miete. Der Atem steht aber nicht im Mittelpunkt, dafür unser Kopf, das Herz und der Bauchnabel. Das sind die Schlüsselstellen unseres Körpers – unsere drei Herzen, die uns in Gang halten. Damit sie das tun können, sollen sie miteinander reden – englisch ‚talk‘.

Bei den leicht lernbaren fünf Grundübungen berühren wir unsere Herzen bewusst mit ausgestreckter Hand oder wir «tippen» sie mit gespreizten Fingern aus. So regulieren wir den Tonus und synchronisieren den Energiefluss in unserem Körper. Befeuchten wir zudem unseren Bauchnabel mit einem Wattestäbchen, so hilft das, den Wasserhaushalt in unserem Körper zu verbessern. Versehen wird das Wattestäbchen mit etwas eigenem Speichel, regen wir das Immunsystem an.

Hokuspokus? – Der Schein trügt, denn unser Körper weiss selbst am besten, wie er sich im gesunden Gleichgewicht halten kann. Stösst ihm etwas zu, so schaltet er mit seiner ihm eigenen Weisheit sofort einen Heilungsprozess ein. Der Australier John Veltheim, ursprünglich Chiropraktiker und Akupunkteur, beansprucht für sich lediglich, dass seine Body Talk-Techniken diese naturgegebene Fähigkeit ankurbeln und unterstützen. Er sieht sich nicht als Heiler.

Wenn wir also aus der Balance fallen, können wir dank Body Talk eine Art «Reset» auslösen, wie wir das zuweilen unseren Computern aufbrummen müssen. Danach pendelt sich unser Organismus von selbst wieder ein. Das ist zumindest der Anspruch. Ob wir auf die Body Talk-Technik ansprechen, müssen wir ausprobieren.   

Die beiden Hirnhälften und die Herzregion sollen miteinander "sprechen".

«Cortex», die erste Übung, bezweckt, unsere beiden Gehirnhälften zu verbinden, und zwar mit entsprechendem Handauflegen. Mit dieser uralten Heilpraktik hat es eben was auf sich, auch wenn das zeitgenössische Spötter nicht wahrhaben wollen. Die Übung wärmt, wirkt entspannend und bringt Ordnung in unseren aufgewühlten Kopf. So nimmt unter anderem die Konzentrationsfähigkeit spürbar zu. Wenn wir uns gleichzeitig am Brustbein «austippen», intensivieren wir die Verbindung zu unserem wichtigsten Energiespender, dem Herzen.

"Switching" hilft gegen Stressgefühl.

«Switching» – umschalten – nennt sich die zweite Grundübung. Sie wirkt dem Stressgefühl entgegen, das natürlicherweise auftritt, wenn wir uns überfordern oder bedroht sind. Im Alltag hilft uns die Übung, nicht in diesen unangenehmen Zustand zu fallen. Ist er schon eingetreten, «schaltet» sie uns zurück. Dazu pressen wir mit den Händen die Augen zu, bis flackernde Sterne vor uns erscheinen. Gleichzeitig drücken wir in der Höhlung unter dem Schlüsselbein auf die «Switching-Reflexpunkte» und «tippen» den Stress förmlich aus.

Das Konzept überkreuzender Bewegungsmuster kennt auch die Body Talk-Technik.

Die Übungen «Hydration», «Körperchemie» zur Stärkung des Immunsystems und «Reziproke Paare» (oder einfach «Reziproke») sind für uns Rollstuhlfahrer wirksamer und erlebnisreicher, wenn wir liegen. Die Reziproke sind überkreuzende Bewegungsmuster, die Rückmeldungen an unser Gehirn mit seinen beiden Hälften auslösen. Unser Gehirn schätzt das und antwortet mit Wohlbefinden.

Wir Rollstuhlfahrer adaptieren diese Übungen nach eigenem Ermessen. Zu zweit machen die Techniken mehr Spass, zumal Tetraplegiker mit ihrer eingeschränkten Handfunktion mit der Hilfe Dritter besser zum Genuss kommen.

Die Body Talk-Übungen strengen nicht an und zwängen uns weder in ein weltanschauliches noch in ein sportliches Korsett. Die Leichtigkeit des Seins ist Motto und Ziel. Das hat dem Vernehmen nach selbst dem exaltierten Rockstar David Bowie gefallen.

Therese Imobersteg und ihre Schwester gaben am eintägigen Seminar in  Nottwil nützliche Tipps. Es war erkennbar, dass sie die Einschränkungen von Rollstuhlfahrern kennen. In den Sommerferien besuchen wir sie im Kandertal, um die innere Weisheit unseres Körpers noch besser kennen zu lernen.

Tutoren in «Body Talk Access» gibt es aber überall. Nachstehend einige hilfreiche Links:

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