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Ferien, Geld und Glück

Geld macht glücklich! Mit unseren harten Schweizerfranken können wir in allen Ländern dieser Welt noch eins oben drauf geben. Erst recht gilt das in armen Ländern. Dank Geld kommen wir dort zu nie erahntem Luxus und traumhaftem Glücksgefühl. So schön und so gut wie in solchen Ferien haben wir’s sonst nie. All die hinderlichen Grenzen, die uns im Alltag umgeben, sind gesprengt. 

Gleichzeitig bewundern wir die Menschen, die uns in diesen Ländern zu Diensten sind. Sie leben in einfachen Verhältnissen, arbeiten viel und verdienen wenig. Trotzdem sind sie so freundlich und so glücklich. Das beschwingt uns in unserem Urlaubsglück zusätzlich, denn offenbar brauchen wir kein schlechtes Gewissen zu haben. Auch sie, die Einheimischen, sind ja glücklich. Wir dürfen’s also uneingeschränkt geniessen.

Diese, teils wirklich bettelarmen Menschen wirken auf uns so glücklich, weil sie nicht vergleichen. Sie messen sich nicht an uns, und auch untereinander wähnen sie sich nicht in ständigem Wettbewerb. Sie leben einfach, und zwar so, wie es sich ergibt. Die engen Grenzen, die ihnen  gesetzt sind, nehmen sie gar nicht als solche wahr. So entwickeln sie einen natürlichen und lebensbejahenden Stolz. Auf diesem Stolz fusst ihr Glück, und dieses Glück verleiht ihnen ihre sympathische Ausstrahlung.

Wir aber vergleichen unaufhörlich, lassen uns einstufen und argwöhnen neidisch, ob nicht ein anderer noch mehr Geld und noch härtere Währung in der Tasche hat. So untergraben wir unseren Stolz. Als Folge überziehen Gram und Bitterkeit unsere Gesichter, und wir strahlen Missmut aus. Besonders im Umgang mit unserer unabänderlichen Querschnittlähmung eignet sich diese Lebenstechnik nur bedingt. Besseren Rat liefern die Urlaubserinnerungen an die glücklichen Menschen dort. Geld allein macht eben nicht glücklich!
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