- 1 Minuten Lesezeit
- 15. September 2016
- fritz.vischer_old
Wir Paras und Tetras sind keine Geburtsbehinderten. Die Folgen des Querschnitts fallen uns zu, schockartig oder durch eine Krankheit. Unsere Lebensbedingungen und unser Erscheinungsbild verändern sich. Im Umgang mit dieser Herausforderung verhalten wir uns im Grunde nicht anders als viele Menschen, denen wir begegnen. Die einen geben sich cool und abgeklärt, tun so, als sei nichts, die andern nehmen etwas zu aufsässig Anteil, versinken unter Umständen im Bedauern. Bei uns, den Betroffenen, mündet das entweder in zu forsches Auftreten oder wir betonen unsere Hilflosigkeit. Im einen Falle brüskieren wir unsere Mitmenschen, im anderen verlangen wir zu viel von ihnen. Hinter beiden Verhaltensweisen steckt eine tiefe Verunsicherung. Wir wissen, alles ist anders geworden, und damit auch unsere Ausstrahlung. Deshalb sind wir gehemmt. Wir wissen, vieles können wir nicht mehr. Deshalb sind wir bekümmert. Wir fragen uns, ob wir die Kurve noch kriegen. Deshalb sind wir besorgt. Natürlicher Stolz ist der Königspfad, den wir finden müssten, um niemanden zu überrumpeln oder zu überfordern.
Barbara Imobersteg, Redaktorin der Zeitschrift handicapforum, hat diese innere Not aufgegriffen. Nicht immer leiden wir unter dieser Not, aber sie begleitet uns - zuweilen überhauen wir sie souverän, zuweilen kehrt sie schleichend zurück. Lest den angehängten Beitrag Was denken die Leute?, in dem Barbara aufgrund eines Gesprächs mit einem von uns ein gutes Bild mit Tiefenschärfe zeichnet.