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Gesellschaft

Verbot auf indischen Autobahnen

Querschnittlähmungen vorbeugen, indem man Strassenunfälle als eine vermeidbare Ursache bekämpft – funktioniert das?

Querschnittlähmungen vorbeugen, indem man Strassenunfälle als eine vermeidbare Ursache bekämpft – funktioniert das?

Menschen sind dem Risiko einer Querschnittlähmung (QSL) aufgrund diverser Ereignisse ausgesetzt. 2016 veröffentlichte das U.S. National SCI Statistical Center in Birmingham, Alabama, die SCI Facts and Figures (Fakten und Zahlen zu QSL). Ihnen zufolge gibt es pro Million Einwohner in den USA jährlich etwa 54 Fälle von QSL, also ca. 17.000 neue Querschnittlähmungen pro Jahr. Fahrzeugunfälle sind seit 2010 die Hauptursache für QSL in den USA.

Eine weitere Studie wurde 2013 veröffentlicht. Sie zeigte, dass der Anteil der traumatischen Querschnittlähmungen im Landverkehr in den Industrieländern rückgängig oder gleichbleibend ist. Menschen in Entwicklungsländern hingegen haben ein höheres Risiko einer traumatischen QSL. Gründe dafür sind Herausforderungen im Landverkehr wie beispielsweise Veränderungen in der Art des Transports, schlechte Infrastruktur und Probleme bei der Regulierung.

2011 startete Harman Sidhu, Gründer und Vorsitzender von ArriveSAFE – einer indischen Nichtregierungsorganisation für Strassensicherheit – eine Kampagne gegen den Verkauf von Alkohol auf Indiens National- und Bundesstrassen. Auf diese Weise hofft er, in Indien das Risiko von Verkehrsunfällen und somit Verletzungen zu reduzieren. Sidhu wurde 1996 selbst Opfer eines Autounfalls bei einer Fahrt mit Freunden. Er erlitt eine QSL und sitzt seither im Rollstuhl. Während seiner zweijährigen Behandlung fand er heraus, dass die meisten der anderen Querschnittgelähmten ebenfalls durch Verkehrsunfälle verletzt wurden. Damals beschloss er erstmals, das Problem zu bekämpfen. (Den englischen Originalartikel aus der indischen Tageszeitung The Asian Age findet Ihr hier.)

Kürzlich feierte Sidhus Kampagne für mehr Strassensicherheit einen der ersten Erfolge: Indiens Oberstes Gericht erliess ein Verkaufsverbot von Alkohol auf allen National- und Bundesstrassen. Ebenfalls verboten wurden Schilder und Werbung über die Verfügbarkeit von Alkohol; die bereits vorhandenen werden von allen National- und Bundesstrassen entfernt. Es werden keine Lizenzen mehr zum Verkauf von Alkohol an National- oder Bundesstrassen erteilt. Alle diese Bestimmungen traten am 1. April 2017 in Kraft. Mehr Details zum Verbot gibt es hier: http://www.arrivesafe.org/wp-content/uploads/2017/03/arrive-safe-clarification.pdf.

Glaubt Ihr, dass ein solches Verbot die Zahl der Querschnittlähmungen in Indien reduzieren wird? Was könnte man sonst noch im Hinblick auf Infrastruktur und Bestimmungen tun? Welche Infrastruktur und Regulierungen zur Prävention von QSL existieren in Eurem Land? Wirken sie? Teilt es mit uns!

[Übersetzung des originalen englischen Beitrags]

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