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Gesellschaft

Zero Discrimination – zwischen Traum und Wirklichkeit

Die Wahrheit hinter der Story der „Superhumans“

Die Wahrheit hinter der Story der „Superhumans“

Heute ist „Zero Discrimination Day“ – ein jährliches weltweites Event, das 2014 von den Vereinten Nationen (UN) im Kampf gegen Diskriminierung von Menschen mit HIV/AIDS eingeführt wurde. Seither wird der Tag jedes Jahr zur Förderung der Gleichstellung im Alltag und in der Gesetzgebung begangen, nicht nur für HIV/AIDS-Infizierte, sondern ganz allgemein. Doch wie sieht die Situation in der Gesellschaft heute tatsächlich aus?

Erinnert Ihr Euch an das geniale Video „We're The Superhumans“, das von Channel 4 produziert wurde, dem britischen Fernsehsender für die Paralympischen Spiele 2016 in Rio? Viele Menschen mit Behinderung fanden, dass der Inhalt des Videos ihren realen Erfahrungen widersprach. Einer von ihnen ist Will Pike.

Will Pike, der den Terroranschlag 2008 in Mumbai überlebte und seitdem Paraplegiker ist, produzierte ein Parodievideo als Reaktion auf das Video von Channel 4. Im Widerspruch zum Titelsong „Yes I Can“ zeigt er humorvoll, wie selbst grundlegende Alltagsaktivitäten wegen Unzugänglichkeit zur Herausforderung werden.

Pike ist nur einer von vielen Betroffenen, die diese Ungleichheit erfahren. Letzten September lud die britische Zeitung The Guardian sieben Personen mit verschiedenen Behinderungen dazu ein, einen Monat lang Tagebuch zu führen, um die heutige Realität des Behindert-Seins in Grossbritannien zu dokumentieren. Zu ihrer eigenen Überraschung stellten vier der Teilnehmer erst aufgrund ihrer Tagebucheinträge fest, wie gross die Ungleichheit tatsächlich ist, mit der sie täglich konfrontiert werden.

Noch immer ist es mehr als nur eine Lücke zwischen Menschen mit Behinderungen und der Gesellschaft. (Illustration: Tommy Parker, Synergy Art)

Die Tagebucheinträge machten ein paar gemeinsame Punkte deutlich, weshalb Menschen mit Behinderungen physisch und psychisch von der Gesellschaft „aussen vor gelassen“ werden:

  • Schlecht zugängliche Infrastruktur erschwert das Reisen und spaltet die Gesellschaft.
  • Aufgrund lockerer Rechtsvorschriften sind die Rechte von Menschen mit Behinderungen auf dem Arbeitsmarkt und bei der Sozialhilfe nicht ausreichend geschützt.
  • Unangemessene Darstellungen in den Medien verursachen mehr Missverständnisse und Diskriminierung von Menschen mit Behinderungen.

Wenn wir eine universelle Behinderung definieren wollen, an der die Gesellschaft krankt, beschrieb es eine der sieben Tagebuchschreiber treffend: die grundlegendsten Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen werden „auf eine Art und Weise vernachlässigt, die unvorstellbar wäre, wenn jede Person diese Bedürfnisse hätte“.

Das wirft die Frage auf: Wie können wir Diskriminierung überwinden? Der Artikel „Top 5 Ways to Overcome Discrimination“ aus der Huffpost kommt zu dem Schluss: Die beste Lösung gegen Diskriminierung ist, bei UNS SELBST anzufangen!

Die in dem Artikel erwähnten Strategien sind im folgenden TED-Talk gut erläutert – von Liam Doyle, der sich aktiv für die Rechte von Menschen mit Behinderungen in den USA einsetzt:

Wir können Diskriminierung nicht alleine beseitigen, und wir müssen uns für Gleichstellung einsetzen. Wie Liam am Ende des Talks sagt, muss man nicht in einem Rollstuhl sitzen, um für die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu kämpfen. Wir können Hürden überwinden, physische wie mentale. Und dabei können wir Kräfte entwickeln, von denen wir keine Ahnung hatten!

Teilt Eure Gedanken und Erfahrungen mit Diskriminierung in unserer Community, die sich für die Rechte von Querschnittgelähmten einsetzt.

[Übersetzung des originalen englischen Beitrags]

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