Auf Entdeckungstour an der nationalen Messe für Menschen mit Behinderungen
- 4 Minuten Lesezeit
- 20. Dezember 2019
- kitwan
Auf Entdeckungstour an der nationalen Messe für Menschen mit Behinderungen
Am 30. November kam die Community an die Swiss Handicap, die nationale Handelsmesse in Luzern für Menschen mit Behinderungen. Unser Community-Manager Johannes stellte den Messebesuchern in einem Bühnenvortrag die Community vor.
Vor dem Vortrag machten wir, d. h. unser Community-Mitglied Francesco, Johannes und ich, eine Tour durch die Ausstellung, um uns die neuesten Hilfsmittel und Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen anzusehen.
Erfahrungen, Informationen, Marktplatz für alle
Nach der Ankunft tranken Francesco und Johannes bei festlicher Musik einen Kaffee, um sich auf den aufregenden Tag einzustimmen.
In diesem Jahr nahmen über 110 Aussteller an der Swiss Handicap teil. Die Messe dreht sich um Themen rund um das Leben mit geistigen, körperlichen, psychischen und sensorischen Behinderungen. Anders als der Name vermuten lässt, heisst die Swiss Handicap Menschen mit, aber auch ohne Behinderungen willkommen – und bringt sie in verschiedenen Programmen und Aktivitäten zusammen, an denen sie gemeinsam teilnehmen können.
Unsere Begegnung mit den Roboter-Promis
Nach Sunny trafen Johannes und ich zwei in der Welt der Roboter wohlbekannte Figuren: PEPPER und NAO6. PEPPER ist der erste persönliche und humanoide Roboter der Welt, der menschliche Basisemotionen erkennen und auf sie reagieren kann. Ohne zu wissen, welche Sprachen PEPPER versteht, haben wir ihn auf Englisch zu einem Selfie eingeladen, und es scheint funktioniert zu haben.
Während wir uns unterhielten, nickte PEPPER mir zu, und Johannes wollte das auch erleben. Aber vielleicht war er für PEPPER zu gross und verwirrte ihn dadurch:
Ein anderer Roboter namens NAO6 schien besser mit Johannes zu interagieren. NAO6 ist ein 58 cm grosser humanoider Roboter. Gemäss Webseite der Entwickler «assistiert [er] bei der Entwicklung und dem Fortschritt von Wissenschaft und technologischer Bildung». Die chinesische Zahl «sechs» steht auf seiner Brust geschrieben.
Mehr über helfende Roboter erfahrt Ihr in einem unserer nächsten Blogbeiträge – schaut also später wieder vorbei. 😉
Community-Treffen
Als wir unseren Rundgang über die Messe fortsetzten, trafen wir auf bekannte Marken und Gesichter. Wie viele davon erkennt Ihr?
Am Stand des REHAB Basel trafen Johannes und ich unseren Community-Blogger Fritz, der sein neues Buch «Ansonsten munter: Einsichten eines Rollstuhlfahrers» auf der Messe vorstellte.
Am gleichen Messestand sahen wir eine Frau beim Videospielen, mit Hilfe eines Exoskelett-Arms:
Dann gingen wir los, um die Community vorzustellen. Ihr Erfolg ist Eurer aktiven Teilnahme zu verdanken – Applaus für Euch alle!
Testen des Scewo Bro
Seit ich im September 2016 bei der Schweizer Paraplegiker-Forschung anfing, habe ich oft von der Swiss Handicap gehört. Deshalb habe ich mich besonders gefreut, in diesem Jahr bei dem Event dabei zu sein. Ein Traum wurde wahr, als ich die Dinge, über die ich zuvor in der Community berichtet hatte, endlich hautnah erleben durfte. Den Scewo Bro auszuprobieren war eines davon, besonders nachdem Francesco mir früher an dem Tag über sein aufregendes Erlebnis mit dem Scewo Bro erzählt hatte.
Scewo Bro ist ein Allround-Smart-Rollstuhl, der Euch an Orte bringen soll, an die kein anderer Rollstuhl hinkommt. Er wird mit einem Joystick und der auf dem Smartphone installierten Scewo-App gesteuert. Es ist so einfach, dass ich mich einfach hinsetzen und den Scewo Bro mit Hilfe der Anweisungen der Scewo-Verkäuferin gleich steuern konnte.
In diesem Video seht Ihr mich, wie ich im Scewo Bro die Treppen hinunterfahre. Ohne Führerschein und Anschnallgurt war ich zuerst etwas nervös, schaffte es aber sicher die Treppe hinunter. 😉
Wir wissen jedoch alle, dass besondere Hilfsmittel ihren Preis haben: Ein Scewo Bro kostet aktuell ca. 39‘000 Franken. Wie Francesco mir sagte, gibt es so viele unglaublich hilfreiche Geräte auf der Welt. Doch aufgrund der vielen Einschränkungen für Menschen mit Behinderungen in der Arbeitswelt sind viele dieser Produkte für sie unbezahlbare Luxusgüter, wenn es ihnen schon schwierig ist, auch nur den Lebensunterhalt zu verdienen.
Tatsächlich geschah etwas Witziges, als ich den Scewo Bro ausprobierte. Als ich mich in den Rollstuhl setzte, bemerkte ich neben mir den schönen Parcours, der auf dem Foto zu sehen ist.
Ich dachte, ich könnte mit dem Scewo Bro diesen Parcours entlangfahren. Doch mein Wunsch wurde freundlich abgewiesen, aus Sicherheitsgründen: Die Scewo-Verkäuferin erklärte, dass es ihrem Team nicht gelungen war, eine erfolgreiche Probefahrt durchzuführen. Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, als ich einen anderen Besucher mit einem recht kompakten Rollstuhlmodell sah, der den Parcours problemlos meisterte. Das hat mich wieder mal daran erinnert, dass wir uns nicht ärgern sollten, wenn die Dinge nicht nach unseren Vorstellungen laufen – oft gibt es eine Alternative, die vielleicht sogar besser und günstiger ist. 😉
Weitere Aktionen auf der Swiss Handicap
In der Zwischenzeit gab es weitere Aktionen und Musik in der Ausstellungshalle.
Später nahm Johannes die Einladung unseres Community-Mitglieds René (@Armdrücken) zu einer freundschaftlichen, aber aufregenden Runde Armdrücken an.
Zu guter Letzt wünschen wir Euch und Euren Familien und Freunden ein schönes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches neues Jahr!
[Übersetzung des originalen englischen Beitrags]