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Das Jahr klingt aus

Weihnachten und Silvester feiern wir unterschiedlich – aber an beiden Festen hoffen wir auf bessere Zeiten

Weihnachten und Silvester feiern wir unterschiedlich – aber an beiden Festen hoffen wir auf bessere Zeiten

Weihnachten und Silvester stehen uns bevor. Zwei Rituale, die manchen lästig sind. Jedes Jahr derselbe Tamtam, jammern sie. Und doch: Gäbe es diese Bräuche nicht, würden wir sie neu erfinden. Sie fallen in die garstige und dunkle Winterzeit.

Wir warten und hoffen

Dem Weihnachtsfest vorangegangen ist die Adventszeit, übersetzt die Ankunftszeit. Wir warten auf den Herrn, hoffen auf wieder bessere Zeiten. Ehedem waren die Adventswochen eine Fastenzeit, eine Zeit der Besinnung und Entsagung. Wohl deshalb hat sich bei uns die Tradition erhalten, Weihnachten andächtig, in sich gekehrt, im familiären Kreis zu begehen, bei Kerzenlicht und hingebungsvollem Gesang.

schneemänner um weihnachtsbaum

Meist mit Bäumchen und Kerzen begehen wir Weihnachten im trauten Familienkreis.

Zwei gegensätzliche Feste? Nur auf den ersten Blick

Sieben Tage später schweifen wir dagegen aus. Den Übergang ins neue Jahr feiern wir ausgelassen bis in die Morgenstunden, berauschend und frivol mit möglichst vielen Freunden, Bekannten, ja selbst Unbekannten – bei greller Beleuchtung und schriller Musik. Je länger wir festen, je mehr verbrüdern wir uns mit allen, enthemmen uns und durchbrechen ärgerliche gesellschaftliche Verhaltensregeln.

Innert Wochenfrist bewegen wir uns aus demütiger Ängstlichkeit hin zum tolldreisten Übermut. Was für ein Gegensatz!

Nicht wirklich: An Weihnachten erlösen wir uns von unseren Nöten und Sorgen, indem wir besinnungsvoll in uns gehen, an Silvester, indem wir uns besinnungslos über sie hinwegsetzen.

silvesterfeier

An Silvester lassen wir’s krachen im möglichst grossen Kreis.

Euch allen schöne Festtage!

Wir mögen uns nicht jahrein, jahraus mit bedrohlichen Widrigkeiten auseinandersetzen. Die beiden Rituale am Ende des Jahres helfen uns, sie auf unterschiedliche Weise abzudämpfen. Je besser wir sie gestalten, desto besser bekommen sie uns.

Der Weihnachtsabend möge in Frieden und nicht im Krach enden, der Silvester in beschwingter Achtsamkeit und nicht in Katerstimmung.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen eine gute Zeit.

fritz kater

Wir tun gut daran, die Festlichkeiten nicht in einen allzu grauen Kater münden zu lassen.

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