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Hilfe, und zwar subito!

Die Hilfsangebote in der Schweiz decken fast jede Notlage ab. Wir müssen sie allerdings kennen. Hier einige Tipps aus meiner persönlichen Erfahrung

Die Hilfsangebote in der Schweiz decken fast jede Notlage ab. Wir müssen sie allerdings kennen. Hier einige Tipps aus meiner persönlichen Erfahrung

In dringenden Fällen: Ambulanz und Notfallstation

Wenn wir im wörtlichen oder übertragenen Sinne am Boden liegen, gibt es immer einen letzten Ausweg: Die Notfallstation des nächstgelegenen Spitals. Schaffen wir es nicht, dorthin zu gelangen, so können wir die Ambulanz rufen. Telefonnummer: 144. Wir, nicht andere, entscheiden, ob wir diese Notdienste beanspruchen. Wir brauchen keine ärztliche Überweisung.

Wir müssen uns allerdings bewusst sein, dass die Retter weder unter der Notrufnummer noch auf der Notfallstation auf uns gewartet haben. Wir müssen ausharren, bis wir an der Reihe sind. Die Mitarbeiter des Ambulanzdienstes werden uns befragen, um abschätzen zu können, ob der Einsatz gerechtfertigt ist und in welches Spital sie uns am besten bringen.

Trotzdem riskieren wir, dass uns die Krankenkasse die hohen Kosten für die Ambulanz nur teilweise erstattet. Mit 500 Franken müssen wir in jedem Fall rechnen, je nach Distanz und Tageszeit werden es deutlich mehr.

schweizer rettungswagen

Bei Notfällen rufen wir die Ambulanz. Günstig ist das nicht. (Quelle: Schutz & Rettung Zürich, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons)

Wenn's nicht ganz akut ist: Spitex, SPZ & Co.

Wenn das Problem nicht ganz so dramatisch ist, können wir uns auch an die lokale Spitex wenden und um Rat fragen. Die nationale Spitex-Nummer lautet 0842 80 40 20; dort gibt man die Postleitzahl der eigenen Gemeinde ein, um mit dem zuständigen Stützpunkt verbunden zu werden.

Ist das Telefon dort nicht bedient, so weist der Telefonbeantworter weitere Wege, wenn wir Glück haben. In der Region Basel leiten sie uns an den Allgemeinen ärztlichen Notfalldienst, AAN, Telefon 061 261 15 15. Unter search.ch können wir «Notfall» und unseren Aufenthaltsort eingeben, und es erscheint eine Liste mit nützlichen Nummern.

Haben wir spezifische neurologische Probleme, so können wir erwägen, das Schweizer Paraplegiker-Zentrum Nottwil (SPZ) direkt anzurufen: 041 939 54 54. Wenn’s wirklich dringlich ist, verbinden sie uns dann mit einem diensttuenden Arzt.

schweizer paraplegiker zentrum nottwil

Das Schweizer Paraplegiker-Zentrum in Nottwil.

Für längerfristige Hilfe: IV-Leistungen, Eurokey, Assistenzbüro und betreutes Wohnen

Stellt sich heraus, dass wir nicht nur vorübergehend, sondern andauernd Hilfe beanspruchen, muss sich der Sozialdienst des betreffenden Spitals einschalten. Wir tun aber gut daran, uns auf der Suche nach Lösungen zu beteiligen. Zunächst müssen wir grundsätzlich klären, ob wir in den eigenen vier Wänden bestehen können. Falls ja, haben wir Anspruch auf einen Assistenzbeitrag der Eidgenössischen Invalidenversicherung (IV). Wir müssen allerdings berechtigt sein, eine Hilflosenentschädigung der IV zu beziehen und dürfen noch nicht im AHV-Alter sein.

Um hier klar zu kommen, können wir uns z. B. an die Stiftung Mosaik wenden. Sie ist vorwiegend in der Nordwestschweiz tätig und beschafft uns ganz nebenbei auch den sogenannten Eurokey. Mit diesem Schlüssel können wir öffentliche behindertengerechte Toiletten und andere Einrichtungen wie zum Beispiel Aufzüge öffnen. In den Kantonen Bern, Thurgau und Appenzell Ausserrhoden hilft das Assistenzbüro. Das Portal EnableMe der Stiftung MyHandicap führt uns ebenfalls weiter.

Müssen wir von einer Lösung im eigenen Haushalt absehen, so gibt es eine Unzahl von Angeboten. Am bekanntesten sind natürlich die Altersheime sowie grössere Institutionen für Menschen mit Behinderung, so etwa die Schulungs- und Wohnheime Rossfeld in Bern oder das Wohn- und Bürozentrum (WBZ) in Reinach bei Basel. Wenn wir im Web «Betreutes Wohnen» und unseren Wohnort eingeben, stossen wir auf zahlreiche Adressen.

Bei allen möglichen Fragen: Lebensberatung der SPV

Nach diesen Hinweisen kehren wir zurück zur Schweizer Paraplegiker-Gruppe, die bekanntlich auch diese Community-Plattform zur Verfügung stellt. Die Paraplegiker-Gruppe hilft Para- und Tetraplegiker/-innen sowie anderen Menschen mit neurologischen Erkrankungen umfassend und lebenslang. Die «Lebensberater» der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) unterstützen uns gerne in allen Fragen, die sich ergeben. Sie wissen vieles und sind gut vernetzt. Am besten rufen wir auf 041 939 54 00 an und tragen unser Anliegen vor.

team lebensberatung der schweizer paraplegiker vereinigung

Das Team der Lebensberatung SPV unterstützt uns bei allen möglichen Fragen und Problemen.

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