Kurze Distanzen – schöne Traumwelten
- 2 Minuten Lesezeit
- 30. August 2017
- fritz
Kurze Distanzen – schöne Traumwelten
Einst ging ein Schweizer nach Frankreich in die Ferien. Da sagte ihm ein Franzose: «La Suisse est belle.». Der Schweizer begriff nicht, dass er den höflichen Zuspruch hätte erwidern müssen. «Non, la France est belle!», hätte er antworten sollen. Stattdessen verbrachte der Eidgenosse fortan seinen Urlaub nur noch in der Schweiz.
Dieses Verhalten ist einfältig: Frankreich ist schön, unsere Schweiz aber auch. Hier bei uns ist alles wunderbar nahe, und in kurzer Zeit können wir sehr unterschiedliche Landschaftsbilder geniessen und Sensationen erleben.
Ein gutes Beispiel mitten in unserem Land, 15 Kilometer von Luzern entfernt, ist das Stanserhorn auf 1900 Metern Höhe. Vom schmucken Städtchen Stans aus führt ein nostalgisches „Funi“, also eine Standseilbahn, zur Mittelstation, der sogenannten Kälti. In scharfem Kontrast zum Oldtimer aus Holz führt von dort aus eine ultramoderne Luftseilbahn auf den Gipfel. Zu Recht trägt diese Bahn den Namen „CabriO“, denn die Fahrgäste können sich auch auf dem Dach der Kabine hochfahren lassen.
Rollstuhlfahrer bleiben allerdings unten im geschützten und wettersicheren Inneren der Kabine. Tragisch ist das nicht, denn die Sicht ist ohnehin traumhaft und die Infrastruktur ansonsten überall makellos rollstuhlgängig. Auf dem Gipfel glaubt der Besucher, Herr der Welt zu sein, und staunt über die Weitsicht, unter anderem auch auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Weit unten liegen der Vierwaldstätter See und der Sarner See. Hier der Link: https://www.stanserhorn.ch/de.
Wer mag, verpflegt sich noch im recht guten Restaurant auf dem Gipfel, bevor er sich wieder ins Tal runter gleiten lässt. Zurück in Stans führt der Weg südwestlich an den lieblichen Sarner See. Dort liegt oben an Sachseln Flüeli-Ranft, wo vor 600 Jahren „Bruder Klaus“, also Niklaus von Flüe, Schutzpatron der Schweiz, zur Welt kam. Er hat diesen landschaftlich reizvoll und wunderbar gelegenen Ort geprägt und zur Pilgerstätte werden lassen. Auch wer nicht pilgert, fühlt sich aber wohl in der Flüeli-Ranft. Zu diesem Wohl trägt auch das romantische Jugendstilhotel PaxMontana bei (https://www.paxmontana.ch/de). Das Gasthaus ist zweckmässig und geschmackvoll renoviert, aber nicht protzig, und zudem durchwegs rollstuhlgängig. Es gibt auch entsprechende Zimmer.
Sie sind nicht besonders gross, aber ansprechend und funktional. Im Restaurant warten originell und schmackhaft zubereite Speisen auf den Gast. Es ist aber auch möglich, im PaxMontana mit einer Gruppe eine Fastenwoche zu verbringen. Das Hotel greift verschiedenste Bedürfnisse auf. Das hat sich herumgesprochen: Zu den Gästen gehören auch zahlreiche asiatische Reisegruppen.
Trotzdem: Das Stanserhorn und die Flüeli-Ranft sind genau das Richtige für eine erlebnisreiche Tagesexkursion oder einen ausgedehnteren Ausflug mit Übernachtung. Wer als Rollstuhlfahrer an der Hanglage von Flüeli-Ranft eine Spazierfahrt unternehmen will, spannt aber mit Vorteil den SwissTrac vor.
Nachtrag vom 18.09.2017: Hier noch eine hilfreiche Information zur Überwindung der Hanglage von Flüeli-Ranft, aufgeschaltet auf der SPV-Website am 14.09.2017: "Der Besuch des Pilgerortes Flüeli Ranft war bislang für Menschen mit einer Gebehinderung schwierig. Neu bietet eine privater Verein das «Ranft mobil» an, mit dem Weg (23% Neigung) überwunden werden kann. Eine Begleitperson wird durch den Verein organisiert. Weitere Informationen und Voranmeldung: www.ranft-mobil.ch." (Quelle: http://www.spv.ch/de/news/detail/?newsid=2100693&newscat=GEN).