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Reisen & Freizeit

Kajakfahren – Abenteuer auf Schweizer Seen

Unvergessliche Stunden auf dem Brienzersee – ein Abenteuer für alle, auch ohne Vorkenntnisse

Unvergessliche Stunden auf dem Brienzersee – ein Abenteuer für alle, auch ohne Vorkenntnisse

Auf türkisem Wasser gleiten, umgeben von atemberaubenden Bergen – Wassersport auf dem Brienzersee hat einiges zu bieten!

Auf den ersten Blick mag Kajakfahren eine grosse Herausforderung erscheinen – doch in der Tat ist es ein Erlebnis für Jung und Alt, für Fortgeschrittene und für Anfänger, für Schwimmer und für Nichtschwimmer.

Kajakfahren auf dem Brienzersee für Menschen mit Behinderung

Die Hightide Kayak School in Bönigen war die erste Kajakschule der Schweiz, die Rollstuhlfahrer/-innen das Kajakfahren ermöglichte. Im folgenden Video erzählt der Geschäftsführer der Schule David Storey mehr über seine Leidenschaft, untermalt von Kajakimpressionen auf dem wunderschönen Brienzersee.

Die Hightide Kayak School hat diverse Angebote für Menschen mit Behinderung. Wer das erste Mal Kajak fährt, bucht am besten eine Privatlektion. So kann das Material optimal angepasst werden und man kann, falls gewünscht, schnell selbstständig sein. Man kann aber auch als Gruppe spassige Stunden auf See verbringen. Vorgängige Kajakerfahrungen sind dazu ebenfalls nicht nötig. Eine Teilnahme an den Touren wird ab 12 Jahren empfohlen; für jüngere Personen werden Privattouren angeboten.

Für alle mit Körperbehinderung, die nach einem solchen Abenteuer Gefallen am Kajakfahren gefunden haben, bietet die Schule im Sommer ein wöchentliches Training an. Ausserdem gibt es ein einwöchiges Sportcamp speziell für Personen mit körperlichen Beeinträchtigungen. Alle Informationen zu den Angeboten auf dem Brienzersee findet Ihr hier.

«Kajakpaddeln ist kein Wettbewerb. Niemand muss sich beweisen. Hier geht es rein um den Spass und die Erholung.»

Dave Storey, Geschäftsführer der Hightide Kayak School

Eine Gruppe fröhlicher Kajakfahrer/-innen auf einem See

Ob individuell oder in der Gruppe – Kajakfahren macht Spass! (Quelle: https://hightide.ch)

Anpassungsmöglichkeiten der Kajaks für Menschen mit Behinderungen

Die Kajaks können auf viele Arten für Menschen mit Behinderung angepasst werden. Zum Beispiel machen kleine Stabilisierungs-Boote hinten, sogenannte Ausleger, das Kajak kippsicherer. Dies ist besonders wichtig für Personen mit Koordinationsschwierigkeiten oder Angst vor dem Umkippen.

Ein Mann fährt in einem blauen Kajak, an dem hinten Ausleger befestigt sind.

Ausleger hinten am Kajak minimieren das Risiko zu kentern. (Quelle: Nora Devenish / https://www.jungfrauzeitung.ch)

Weitere mögliche Adaptionen der Kajaks:

  • Hohe Rücken- und Seitenstützen bieten bei hohem Läsionsniveau bzw. verminderter Rumpfstabilität mehr Komfort und Halt. Kajakfahren eignet sich gemäss der Schule übrigens gut zur Stärkung der Rumpfstabilität.
  • Ein Rollwagen vereinfacht das Ein- und Auswassern des Kajaks.
  • Ein Komfortkissen gibt Halt und vermeidet Druckstellen.
  • Eine Handadaptation am Paddel ermöglicht den Griff für Tetraplegiker.
  • Dank einer Paddelhalterung, die das Gewicht des Paddels abnimmt, können auch Personen mit eingeschränkter Armaktivität selbstständig paddeln.

Ein Rollstuhlfahrer steigt mithilfe eines Transfertisches vom Rollstuhl ins Kajak.

Ein Transfertisch vom Rollstuhl zum Kajak erleichtert das Ein- und Aussteigen. (Quelle: Nora Devenish / https://www.jungfrauzeitung.ch)

Die Hightide Kayak School geht auf Bedürfnisse individuell ein, um so vielen Personen wie möglich ein Kajakabenteuer auf dem Brienzersee zugänglich zu machen. Ansprechperson der Schule bei Fragen zum Kajakfahren mit Behinderung ist Olivia Storey. Die ausgebildete Physiotherapeutin unterrichtet leidenschaftlich gerne Sport.

«Ich persönlich empfinde Bewegung in der freien Natur als befreiend für meine Gedanken und es macht mich glücklich. Deshalb wünsche ich mir, diese Freude auch mit Gästen mit unterschiedlichen Grundvoraussetzungen zu teilen.»

Olivia Storey

Im folgenden Video zeigt Olivia, wie sie das Zweierkajak für den Tetraplegiker Dimitri vorbereitet. Danach erzählt Dimitri von seinem Leben und seiner Freude an Bewegung. Im letzten Teil gehen wir mit Dimitri und seinem Guide Andreas auf eine idyllische Kajakfahrt auf dem Brienzersee.

Tetraplegiker Dimitri und Guide Andreas fahren im Zweierkajak auf dem Brienzersee.

Tetraplegiker Dimitri und Guide Andreas unterwegs in einem Zweierkajak. (Quelle: https://hightide.ch)

Kajakfahren – bei jedem Wetter möglich

Kajakfahren ist nicht nur eine ‹Schönwetteraktivität›: Bei Regen oder Schneefall wirkt die Natur umso dramatischer und sorgt für ein einzigartiges Erlebnis. Trockenanzüge halten trocken und warm, daher sind solche Bedingungen kaum unangenehm. Die Touren werden lediglich bei Gewitter oder Sturm abgesagt. Wie schön eine Kajakfahrt im Winter sein kann, seht ihr in diesem Video:

Auf Anfrage empfiehlt Olivia allen Anfängern, die ersten Kajakerfahrungen in einer Sommersaison zu sammeln, bevor man auch im Winter geht. Einige Impressionen der Kajakschule bei unterschiedlichem Wetter findet Ihr auf ihrem Instagram-Account – hier einige davon:

Fotocollage von Menschen, die bei verschiedenen Wetterbedingungen auf dem Brienzersee Kajak fahren

Kajakfahren – ein unvergessliches Abenteuer bei jedem Wetter. (Quelle: Instagram @hightidekayak)

Weitere Kajakangebote in der Schweiz für Menschen mit Behinderungen

Dank dem Projekt «Kajakfahren für alle» der Stiftung Cerebral Schweiz wurde das Angebot in der Schweiz in den letzten Jahren ausgebaut. Kajaks für Menschen mit Behinderungen können aktuell noch an vier weiteren Schweizer Seen gemietet werden. Hier alle Standorte mit den Kontaktdaten:

Ein Kajak kann ausserdem bei der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) gemietet werden. Voraussetzung dafür sind Vorkenntnisse mit dem Kajakfahren – im Zweifel kontaktiert einfach die SPV unter den im Formular angegebenen Daten.

Die SPV bietet zudem im Rahmen der «move on»-Sportcamps in Nottwil und Tenero (jedoch nicht in Yverdon) auch das Kajakfahren zum Ausprobieren. Alles zu den Sportcamps findet ihr hier.

Im Vordergrund sitzt ein Junge im Kajak, im Hintergrund fährt ein Mann in einem weiteren Kajak vor der grossartigen Bergkulisse des Walensees.

Impression vom Kajak-Schnuppertag der SPV in Mols am Walensee (Quelle: © Schweizer Paraplegiker-Vereinigung)

Die Kajakangebote der SPV werden von «Mister Kajak» Matthias Rohrer geleitet. Er hat viel Erfahrung mit Menschen mit Behinderung – einen Bericht über ihn findet Ihr in dieser «Paracontact»-Ausgabe auf Seite 39. Da seine Kajakangebote unter https://globepaddler.ch/ nicht speziell an Menschen mit Behinderung gerichtet sind, kontaktiert Ihr ihn bei Interesse am besten direkt: Tel. 078 954 33 11, info@globepaddler.ch.

Fotocollage von Kajaklehrer Matthias Rohrer, wir er Personen im Rollstuhl auf ihre erste Kajaktour auf den Sempachersee begleitet.

«Move on»-Sportcamp 2021 in Nottwil: Matthias Rohrer instruiert die Teilnehmer, hilft ihnen ins Boot und begleitet sie auf ihre erste Kajaktour auf den Sempachersee. (Quelle: © Tobias Lackner / Schweizer Paraplegiker-Vereinigung)

Fazit: Kajakfahren ist ein Abenteuer für alle, bei jedem Wetter – also ab aufs Wasser, lospaddeln und die Natur geniessen! 😉

Wart Ihr schon mal Kajakfahren? Falls ja, wie war Euer Erlebnis? Falls nein, würdet Ihr es gerne mal ausprobieren?

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