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Alltag & Mobilität

Querschnittlähmung und Alter

Alt sein und dabei jung bleiben

Es ist eine unabänderliche Tatsache, auch wenn es eigentlich niemand möchte: Die Haare werden grau, es bilden sich Hautfältchen, Gelenke können schmerzen, die Vergesslichkeit steigt, Leistungsfähigkeit, Sehkraft und Beweglichkeit nehmen ab.

Alle Menschen erleben diesen Alterungsprozess und müssen sich mit den Folgen auseinandersetzen und erfahren im Alltag kleinere oder grössere Verluste ihrer Selbständigkeit.

Das Altern macht auch vor Menschen mit einer Querschnittlähmung nicht Halt. Querschnittgelähmte Menschen haben bei Eintritt der Lähmung bereits massive Einschränkungen erfahren müssen. Nebst den altersbedingten Beschwerden können die mit der Lähmung verbundenen höheren körperlichen Anforderungen früher zu Abnutzungserscheinungen führen. Die damit verbundenen körperlichen Einbussen wiederum können vermehrte Verluste der Selbständigkeit zur Folge haben.

Falls Veränderungen oder Probleme auftauchen, können Fachpersonen wie der Hausarzt, die Spitex, die Rehabilitationsklinik oder auch die ParaHelp AG zur Unterstützung angefordert werden. Anpassungen der Pflegemassnahmen oder Hilfsmittel können zum Erhalt der körperlichen Selbständigkeit und Autonomie beitragen.

Auch wenn sich noch keine Altersbeschwerden zeigen, lohnt es sich, sich mit «Lebensfragen» auseinanderzusetzen, damit man das Altern mitgestalten kann und nicht plötzlich das Altern das Leben gestaltet.

Wo möchte ich im Alter wohnen?

Die meisten Menschen wünschen sich, in der eigenen Wohnung zu leben. Möchte ich das auch? Kann ich mich noch um die Wohnung kümmern? Wo kann ich bei Bedarf Unterstützung anfordern? Kann ich auch mit mehr Pflegebedarf oder mehr Hilfsmitteln in der Wohnung leben? Kann ich die Wohnung selbständig verlassen, wenn ich nicht mehr so mobil bin? Sind öffentliche Gebäude in erreichbarer Nähe? Wie pflege ich meine sozialen Kontakte, wenn die Wohnung immer mehr zum Lebensmittelpunkt wird?

Vielleicht ist es mir wichtig, Gemeinschaft mit anderen Menschen zu haben und jederzeit Hilfe in Anspruch nehmen zu können? Nehme ich dafür auch einen Umzug in Kauf? Welche Wohnformen für das Alter gibt es in meiner Umgebung?

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Wie kann meine Pflege organisiert werden?

Angehörige übernehmen häufig pflegerische Tätigkeiten. Doch auch der Partner oder die Partnerin wird älter und kann eventuell die (vermehrt benötigte) Unterstützung nicht mehr erbringen. Auch dies kann ein Grund dafür sein, die Wohn- und Pflegesituation neu organisieren zu müssen.

Was ist mir wichtig fürs Alter?

Und am Ende des Lebens für das Sterben? Es lohnt sich, diese Fragen mit Angehörigen oder mit Bezugspersonen zu diskutieren und eventuell in einer Patientenverfügung festzuhalten. Fragen, die nicht von anderen, sondern nur von jedem selber beantwortet werden können. Anlaufstellen wie die Spitex, der Hausarzt oder auch die ProSenectute beraten Sie dazu.

In ihrer Rehabilitationszeit lernen Menschen mit einer Querschnittlähmung «Gesundheitskompetenz», damit sie sich über Gesundheit und Krankheit informieren, diese Informationen verstehen und nutzen können.

Idealerweise nutzen Betroffene dies auch für ihr Alter und können dann ein würdevolles selbstbestimmtes Leben im Alter führen, auch mit oder gerade trotz einer Querschnittlähmung.

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