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Gesellschaft

Katzen haben sieben Leben. Was können wir von ihnen lernen?

Von Katzen lernen, wie man mit Herausforderungen umgehen und dabei ein erfülltes Leben führen kann

Von Katzen lernen, wie man mit Herausforderungen umgehen und dabei ein erfülltes Leben führen kann

Die Geschichte, dass Katzen sieben Leben haben, ist weithin bekannt. Sie mag einem auch wahr erscheinen, wenn man zusieht, wie Katzen furchtlos auf Dächer und hohe Bäume klettern.

Diesen Mythos gibt es schon seit Hunderten von Jahren. Über seinen Ursprung weiss man wenig. Der Glaube, dass Katzen übernatürliche Fähigkeiten besitzen, geht zurück bis ins alte Ägypten, wo Katzen als Götter und heilige Tiere verehrt wurden.

bastet

Bastet, ägyptische Schutzgöttin, Göttin der Lust und guten Gesundheit. (Quelle: zusammengefügt aus www.amazon.com und Gunawan Kartapranata, Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0)

Ob Mythos oder nicht: Es kommt auf darauf an, sich bewusst zu sein, dass wir nur ein Leben haben. Nun könnte man wohl argumentieren, dass Überlebende zwei Leben haben. Wir als Überlebende einer lebensbedrohlichen Krankheit oder eines Unfalls sind dazu angehalten, diese zweite Chance zu nutzen und sie zu leben, als ob sie das siebte Leben einer Katze wäre.

Hier einige Ideen, wie wir unser Leben nach dem Vorbild der Katzen verbessern können – besonders wenn wir schwierige, lebensverändernde Ereignisse durchmachen.

1. Lektion: Stellt Eure Bedürfnisse an erste Stelle

Habt Ihr Euch schon mal gefragt, warum Katzen die Dinge tun, die sie tun? Warum entscheiden sie sich plötzlich, auf Deinem Schoss zu sitzen oder in ein anderes Zimmer zu gehen? Ganz einfach: Weil ihnen danach ist. Wir Menschen richten uns viel zu sehr danach, was wir vermeintlich zu einem bestimmten Zeitpunkt tun «sollten».

katze sitzt in der sonne

Möchtet Ihr in der Sonne sitzen? Dann tut es.

Katzen sind unabhängig und werden daher von vielen als egoistisch angesehen. Doch das stimmt nicht. Katzen haben eine Persönlichkeit, aber kein Ego. Sie können einfach Prioritäten setzen. Das lehrt uns die wichtige Lektion, unseren eigenen Bedürfnissen öfter Vorrang zu geben, besonders wenn wir dazu neigen, uns selbst hinten anzustellen. Das ist nicht egoistisch – es ist notwendig.

2. Lektion: Beharrlichkeit zahlt sich aus

Eine Katze wird sich so lange neben Euch an den Tisch setzen wie nötig, um etwas von Euch zu bekommen, selbst wenn auf dem Teller nur Gemüse ist. Es ist ihr egal und sie besteht darauf, weil sie weiss, dass Ausdauer fast immer belohnt wird. Ist dies nicht der Fall, wird sie einfach weggehen und es das nächste Mal wieder versuchen.

katze auf ihren hinterbeinen

Katzen sind Meister der Beharrlichkeit.

Diese Ausdauer mag für Katzen einfach sein, aber uns fällt es in schwierigen Zeiten manchmal schwer durchzuhalten. Diese Beharrlichkeit ist jedoch essenziell, um unsere Ziele zu erreichen und Träume wahr werden zu lassen, egal wie unerreichbar sie scheinen. Selbst wenn uns etwas nicht gelingt, ist es ein Fortschritt. Der beharrliche Geist der Katze erinnert uns daran, niemals aufzugeben!

3. Lektion: Schlafen ist gut

Katzen wissen, dass es keine falsche Zeit zum Schlafen gibt. Natürlich brauchen wir keine 16 Stunden Schlaf pro Tag wie Katzen, doch wir sollten uns einen gesunden Schlafrhythmus bewahren.

schlafende katze

Katzen sind Meister im Schlafen. Sie haben zwei weltbekannte Entspannungsmittel erfunden: das Nickerchen (engl. "catnap") und die Katzenminze.

Es gibt keine magische Zahl von Schlafstunden, aber für Erwachsene gelten acht Stunden Schlaf als guter Richtwert. Babys sind eher wie Katzen, sie benötigen über 16 Stunden Schlaf. Mindestens sechs bis sieben Stunden erholsamer Schlaf – d. h. im Dunkeln und ohne Unterbrechung, wenn möglich – sind eine gute Grundlage für einen gesunden, funktionierenden Körper und Geist.

4. Lektion: Naturheiler

Katzen gelten als Naturheiler. Das Vibrieren ihres Schnurrens (20-150 Hz) könnte therapeutische Eigenschaften besitzen. Nicht umsonst lautet ein altes Sprichwort von Tierärzten: «Steckt man eine Katze und einen Haufen gebrochene Knochen in ein Zimmer, werden die Knochen heilen.»

Es gibt einen wunderschönen Film «Bob, der Streuner» über Tierfreundschaften und die Heilkräfte der Katzen. Der rothaarige Strassenkater Bob hilft dem obdachlosen Strassenmusiker James, von seiner Drogenabhängigkeit wegzukommen.

Katzen erinnern uns daran, dass auch wir innere Kräfte haben, und sie ermutigen uns dazu, unser eigenes «Schnurren» zu finden, um mit schwierigen Situationen zurechtzukommen.

5. Lektion: Lebe den Moment

Schmerzhafte Erinnerungen daran, wie unser Leben einmal war, hindern uns daran, glücklich zu sein. Mit der Vergangenheit abzuschliessen hilft uns, den Moment zu leben. Katzen verzeihen recht schnell. Sie können nachtragend sein, aber nicht für immer. Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen.

Es gibt eine interessante Theorie namens hedonistische Tretmühle, die besagt, dass Menschen immer wieder zu ihrem ganz persönliches Glücksniveau zurückkehren, egal, was ihnen zugestossen ist. Studien belegen, dass unsere Taten, Gedanken und Einstellung 40 % unseres Glücks ausmachen, während nur 10 % von äusseren Umständen bestimmt wird.

Dies legt uns nahe, es wie die Katzen zu machen: Um glücklich zu sein, sollten wir unsere Vergangenheit, Zukunft und Sorgen hin und wieder vergessen und uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren.

6. Lektion: Geteiltes Glück ist doppeltes Glück

Wir haben sehr gerne Tiere in unserem Zuhause. Katzen wissen, wie sie das Leben geniessen und Freude verbreiten können. Sie teilen ein oder zwei Mäuse mit uns und zeigen damit ihre Dankbarkeit, dass wir Essen und Haus mit ihnen teilen.

katze in ihrem körbchen

Zuhause ist dort, wo die Katzen sind. (Quelle: Armina, Association for animal protection Kranj, Slovenia)

7. Lektion: Seid aufgeschlossen und schliesst aussergewöhnliche Freundschaften

Geht es um unsere vierbeinigen Begleiter, beginnen Unterhaltungen oft mit der Frage «Magst du lieber Katzen oder Hunde?». Manche schätzen die Loyalität von Hunden, andere lieben die Neugierde der Katzen. Tatsächlich können Katzen und Hunde herzliche Freundschaften entwickeln. Katzen freunden sich mit auch mit vielen anderen Tierarten an: mit Pferden, Hasen und sogar Mäusen. Sicher, den Nachbarshund mögen sie vielleicht nicht, doch das liegt daran, dass sie sich aussuchen, wen sie mögen. Sie täuschen nichts vor und machen keinen Hehl daraus.

hund und katze schmusen

Katzen erinnern uns daran, im Geist und im Herzen aufgeschlossen zu sein. Lassen wir ungewöhnliche Freundschaften zu, die uns aus unserer Komfortzone herauslocken und uns Erfahrungen ermöglichen, an die wir nie gedacht hätten!

 

Wir können nicht nur viel von Katzen lernen – ihre Anwesenheit kann sich auch positiv auf unsere Gesundheit auswirken. Studien haben gezeigt: Das Halten eines Haustieres und insbesondere einer Katze bringt bedeutende Vorteile im Herz-Kreislauf-Bereich. Katzen können ihr Leben lang unser bester Freund und «Therapiebegleiter» sein, und sie erinnern uns daran, dass wir nicht alleine sind. Eine Redensart besagt: Wenn wir eine Katze streicheln, verlängern wir dadurch ihr Leben – und im Gegenzug verlängert sie unser Leben. Deshalb kann man wahrhaftig sagen, dass Katzen unser Leben in vielerlei Hinsicht bereichern!

Mögt Ihr Katzen oder lieber andere Tiere? Welche der «Katzen-Fähigkeiten» würdet Ihr gerne mehr umsetzen im Leben?

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