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Reisen & Freizeit

Gruppenreisen mit der SPV

Am 6. November kommt der neue Katalog heraus. Wiederum hat es für (fast) alle was

«Anstrengend war es, aber schön.» So äussern sich die meisten, die mal eine sogenannte «Tetra-Reise» begleiteten, und häufig fügen sie an: «Schön war auch, wie dankbar die Rollstuhlfahrer waren.» Nicht selten sinnieren sie weiter: «Die Reise mit den Tetras hat mir gezeigt, wie gut ich’s eigentlich habe.»

Sie selbst können unbeschwert überall hinfahren, Tetraplegiker nicht. Deswegen haben sie sich bei der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung (SPV) gemeldet. Sie wollen helfen, um Querschnittgelähmten zu ermöglichen, was ihnen sonst verwehrt ist: Reisen.

gruppe rollstuhlreise madrid

Städtereisen in Europa sind aufregend, zuweilen etwas anstrengend. Hier ging es nach Madrid. (Bild: SPV)

Mehr als begleiten

Reisen der SPV zu begleiten, bedeutet auch betreuen und pflegen. Nicht alle Hilfspersonen sind darin ausgebildet. Trotzdem sind alle, die an solchen Reisen teilnehmen, immer gut versorgt. Theo Basler gehört zu denen, die das gewährleisten.

Theo Basler, «dipl. Krankenpfleger»: Erstmals half er in den 1980er-Jahren auf einer Schiffsreise. Seit seiner Pensionierung trägt der nunmehr 78-Jährige auf Gruppenreisen, aber auch mit Einzelpersonen entscheidend dazu bei, dass alles gut gelingt und professionell abläuft.

Er weiss, worum es geht: 1973 kam er als Oberpfleger ins seinerzeitige Schweizerische Paraplegikerzentrum in Basel. 1990 folgte er seinem charismatischen Chef, Guido A. Zäch, nach Nottwil, wo das Schweizer Paraplegiker-Zentrum entstanden war.

Theo war und ist mit uns Rollstuhlfahrern verbunden. Selbst in Krisengebieten setzte er sich mit Herzblut ein. Im Paracontact, Winternummer 2019, auf Seite 42 erfährt ihr mehr.

theo basler mit rollstuhlfahrerin am meer

Theo Basler (78), der langjährige Pflegefachmann, in Costa Rica im Winter 2022. (Bild: SPV)

Was Theo und die vielen, die auf Reisen massgeblich mitwirken, leisten, strengt an. Ganz locker können’s indessen auch die teilnehmenden Rollstuhlfahrer nicht nehmen. Sie müssen sich in die Gruppe einfügen, sich von Mitmenschen helfen lassen, die sie gar nicht oder kaum kennen, und alles in einem Umfeld, mit dem sie nicht vertraut sind.

«Wenn einer eine Reise tut…»

So ist’s nun mal auf Reisen, etwas strapaziös sind sie meistens. Hinzu kommt, dass wir Rollstuhlfahrer uns stossen lassen müssen und uns weniger gut anpassen können: sei’s wegen behinderungsbedingter Sachzwänge, sei’s weil wir in unseren Gefährten überall im Weg stehen, mehr Platz beanspruchen und andere Touristen zuweilen stören müssen.

Erst recht gilt das, wenn wir mehrere sind, in Gruppen zu fahren kommen: In der Beiz, vor der Museums- oder Theaterkasse, auf dem Parkplatz, in der Bahn und noch viel mehr vor der Einstiegspforte zum Flugzeug.

Besonders ärgerlich sind die zu hohen Boxspring-Matratzen in ansonsten rollstuhlgerechten Hotelzimmern. Die Helfer müssen Hand anlegen, die Rollstuhlfahrer bangen, um ins turmhohe Bett zu gelangen.

Seien wir doch ehrlich: Das nervt, strengt an, sogar wenn wir’s gelassen zu nehmen versuchen. Dafür entdecken und erfahren wir wie alle Reisenden Neues, Wunderliches und Abenteuerliches. Der Schweizer Schriftsteller Gottfried Keller (1819-1890) drückte das so aus: «Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erzählen.»

spv reise nach kanada

Im fernen Kanada warten Abenteuer. (Bild: SPV)

Im schlechten Fall ist es Verdriessliches. Genau davor schützt uns aber die Gruppe. Schliesslich sind wir nicht allein und hilflos ausgeliefert, wenn was schiefläuft. Wohl deshalb sind die Gruppenreisen der SPV so beliebt, ganz besonders Badeferien und Fernreisen.

Begonnen hatte es bescheiden: 1983 entstand innerhalb der SPV der Bereich «Kultur und Gesellschaft». Ab 1984 boten sie Reisen an, zuerst nach Rhodos und Spanien, wo Sonne und Meer lockten. Inzwischen können wir mit der SPV nicht nur Strände, sondern auch Städte und Rundreisen auf der ganzen Welt geniessen.

Am 5. November kommt der neue Katalog «ParaReisen 2024» heraus. Ab Montag, 6. November, könnt ihr buchen. Lasst euch besser nicht zu lange Zeit, denn manche Reisen sind schnell ausgebucht.

rollstuhlfahrer auf surfbrett in costa rica

Badeferien und Fernreisen sind besonders beliebt. In Costa Rica gibt’s beides in einem. (Bild: SPV)

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