Geweckt wird man frühmorgens von den Gebetsrufen des Imam, erst danach erwachten die ersten Vögel und fast zeitgleich hört man die Morgengebete der Katholiken und die singenden Mönche aus dem Buddha Tempel. Während ich mich zum Frühstück auf die Terrasse am Dutch-Kanal setze, wird die Geräuschkulisse noch intensiver. Es krächzt, zwitschert, quakt, ruft, gurrt und singt. Der Fluss fliesst leise plätschernd dahin und trägt leider auch viel Abfall mit sich. Da! plötzlich schwimmt etwas, ein Krokodil? Nein es ist ein Waran auf der Suche nach etwas essbarem. Kaum habe ich ihn fotografiert flattern ein paar grüne kleine Papageien über meinem Kopf. Ein streunender Hund zieht einen Abfallsack an Land und reisst ihn hungrig auf. Schon hat dies eine Krähe entdeckt und lockt laut kreischend seine Artgenossen herbei. Der Hund legt sich etwas abseits hin und tut sich genüsslich an seinem Fund. Da machen sich die Krähen über den verlassenen Abfall her, aber wehe schon werden sie vom Hund vertrieben. Was für ein Spektakel. Ich versuche die Vogelstimmen zu entwirren und erkennen. Von meinen Reisen sind mir viele Stimmen ein Begriff, eingeprägt in meinem Gedächtnis, aber es dauert wohl noch ein paar Tage bis ich sie wieder dem jeweiligen Vogel zuordnen kann. Während ich dies schreibe ist später Nachmittag und ich sitze ganz alleine auf der Terrasse am Fluss. Nochmals ein Konzert bevor sich die Vögel zur Ruh begeben. Pfeilschnell fliegt ein glänzendblauer Eisvogel vorbei und verschwindet im Blätterwald während weisse Kuhreiher sanft dahinziehen wohl auf dem Weg zu ihrem Schlafbaum. So langsam verstummen die Geräusche. Gerade wollte ich euch von meiner Tuktuk Tour durch Negombo erzählen, da, ein schriller Pfiff und ein Eichhörnchen springt über die Äste. Als ich meinen Kopf wieder dem Wasser zuwende sitzt da der Eisvogel. Da fliessen die Tränen, Erinnerungen überwältigen mich, wie oft haben Felix und ich Vögel beobachtet und kamen einfach nie vom Fleck. Der schillernd blaue Vogel sitzt immer noch da und lässt sich von allen Seiten fotografieren. Fast habe ich das Gefühl er mache dies alles nur für mich. Danke! Nur die Mücken zwingen mich diesen lauschigen Ort zu verlassen. Ehe ich gehe setzen wieder die Gebete und Gesänge der verschieden Religionen ein. Nun liege ich im Bett und kann erzählen von meiner Tuktuk Tour, die mich durch Negombo führte. Klar das Spannendste war der Fischmarkt. Hier werden die Fische nicht auf Eis gelegt und in den Kühllaster verladen. Nein sie werden ausgenommen, gesalzen (damit sie nicht von den Vögeln gestohlen werden) und dann auf dem Sand zum trocknen ausgelegt. Eine äusserst spannende Angelegenheit.
Auf den Marktständen werden viele Arten angeboten, einerseits tun sie mir leid, andererseits läuft mir schon das Wasser im Mund zusammen. Es gab ein fangfrischer Sole zum Znacht einfach köstlich.
Noch ein letztes Mal sitze ich auf der kleinen Terrasse am Fluss. Alle Vögel von gestern haben sich auch eingefunden, sogar der Eisvogel posiert auf einem Ast direkt vor meiner Nase. Heute morgen machte ich eine Bootstour durch den Dutchkanal bis hinauf zur Lagune entlang der Mangroven. Unzählige Vögel bekomme ich zu sehen und tatsächlich ein paar Affen. Für mich etwas ganz Neues waren die Flughunde die da in den Bäumen hingen. Wusste gar nicht wie gross sie sind, also mindestens wie Bazooka. Was für ein Erlebnis. Bei den Mangroven liess mich der Bootsführer aussteigen und im Wasser herumwaten, es war herrlich warm. Währenddessen platzierte er ein paar Stühle im Wasser und kredenzte mir ein fruchtiges Picknick.
Leider kann ich die Bilder nicht hochladen. Bestimmt unterstützt mich dabei Johannes. Bald gibts mehr. Grüssli euch allen Silvia