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Leben mit Querschnittlähmung

  1. questioner Beobachter
  2. Leben mit Querschnittlähmung
  3. Montag, 21. September 2020

Hallo!

Ich bin neu in der online-community, weiblich, und dies zu meiner Geschichte:

Unfall: Herbst 2019, Sturz von der Leiter auf Steinmauer und Steinplatten

Frakturen: BWK 8 und Übergang BWK 12 und LWK 1

Beinträchtigung des Neurokanals im Bereich BWK 12 und LWK1

Paraplegie

Fissur am Hinterkopf

1.OP der unteren Fraktur, Fixierung mit Hilfe von zwei Metallstangen, die mittig verbunden wurden, die Stangen erstrecken sich über 7 Wirbelkörper einchließlich der Verschraubungen, Beendigung der OP wegen mangelnder Vitalfunktionen.

2.OP Fixierung mit Hilfe von zwei Stangen über BWK 7-9

zunächst tägliche Physiotherapie auf einer Station für Rückenmarkverletzte

anschließend ca. 2 Monate in einer Rehaklink

Zunächst Beeinträchtigung der Blasen- und Darmfunktion

Inzwischen beide Funktionen wieder relativ normal, aber sehr empfindlich, sofortige Reaktion auf Störungen

Nahrung: Getreide, Gemüse, Obst, wenig Milchprodukte, Zucker in jeglicher Form nur ausnahmsweise wegen genetisch bedingter Autoimmunerkrankung seit mehreren Jahrzehnten,

Gewöhnliche Trinkmenge 1 ½  - 2 Liter täglich

 

Derzeitige Medikamente:

L-Thyroxin 50

Magnesium citrat 400mg ,täglich abends ½ Portion, bei höherer Dosierung entsteht leicht ein Durchfall, den ich nur mit Anal-Tampons gehalten bekomme.

Limptar N 200 mg Filmtabletten

Derzeitige Beweglichkeit:

Stehen ist nicht lange möglich, wenige Minuten

Gehen mit Stöcken ist ca. eine halbe Stunde möglich

Gehen ohne Stöcke ist anstrengend, nur kurze Wegstrecken, der Körper sackt zusammen und im Rücken beginnt ein Ziehen wie bei einem Bandscheibenvorfall, das starke Bedürfnis sich abzustützen beginnt,

Liegen ist möglich, auf dem Rücken und auf der linken Körperseite, bevorzugtes Einschlafen auf der rechten Körperseite

Treppensteigen mit Geländer möglich, anstrengend

Derzeitige Therapie:

ambulante Physiotherapie wöchentlich bis 14tägig

Tägl. gehe ich eine halbe Stunde durch den Wald

 

In den Beinen ist ständig ein Spannungsgefühl, als hätte man über die Beine einen zu engen Gummischlauch gezogen und an den Knien und den Knöcheln einen kleinen Schlitz eingefügt. Die Spannung ist besonders stark in den Oberschenkeln und im Kniebereich. Sie nimmt spürbar zu, bei Kraftanstrengung der Beine und bei kühler Luft. Ich bin sehr beunruhigt, weil das Spannungsgefühl seit der Entlassung aus der Reha permanent zunimmt. Trage nachts zwei Paar Socken übereinander gezogen und lege über die Zudecke im Beinbereich nach eine Wolldecke. An den Füßen liegt eine Wärmflasche mit warmen Wasser, um einschlafen zu können. Nachts und tagsüber fühlen sich die Beine kühler an als der übrige Körper. Wenn die Beine gut warm sind, sind die Spannungen in liegender Position erträglicher.

Teilweise habe ich Schweißausbrüche, die manchmal so schnell wieder abklingen, wie sie sich aufgebaut haben, vor allem bei Anstrengungen und beim Essen.

Über Monate habe ich mich aus dem Bett in den Rolli, aus dem Rolli in den Stand und aus dem Stand in die Bewegung trainiert. Inzwischen kann ich mich selbst wieder pflegen und versorgen. Darüber bin ich sehr froh und dafür sehr dankbar.

Durch die Zunahme der Spannungen in den letzten Wochen habe ich große Angst, wieder im Rolli zu landen oder auch liegend im Bett ausharren zu müssen.

 

Fragen:

Was kann ich tun, um die Spannung in den Beinen zu reduzieren und um der zunehmenden Verspannung entgegen zu wirken?

Tägliches Gehen oder nicht?

Salben, Cremes, Tinkturen zum Einreiben, Wickel und zur Entspannung der Muskeln?

Gibt es ein Medikament zur Verringerung der Spannungen, möglichst ohne Nebenwirkungen?

Pregabalin/Lyrika ist ein Medik. zur Verringerung der Nervenschmerzen, richtig? Das habe ich in den ersten 5 Monaten nach dem Unfall genommen, zunächst 200 mg, nach den Monaten die Dosierung um je 50 mg gesenkt. Derzeit keine Einnahme mehr. Plötzlich auftretende Schmerzen habe ich zwar von Zeit zu Zeit, aber aushaltbar.

Ist die Einnahme von Magnesium sinnvoll?

Sollte ich längeres Sitzen möglichst vermeiden?

Zusätzlich zur Physiotherapie noch Gymnastik an Geräten wie in der Reha?

Massage der Beine?

Wenn etwas strammer wird, ist das eine „materielle und physische Veränderung“. Weshalb geht es auromatisch in die eine Richtung (wird strammer) aber nicht in die andere Richtuung (Entspannung der Muskeln)?

Wie soll ich mich verhalten? Viel Liegen? Hausarbeit, - wenn ja, was ja und was nicht?

Bücken -  ja oder nein?

Sollten zur Beatwortung meiner Fragen kürzlich gemachte Bilder (Röntgen, CT) hilfreich sein, wäre ich bereit, die zur Verfügung zu stellen. Allerdings weiß ich nicht, wie ich die übermitteln könnte. Für den Anhang an eine Mail sind die Datenmengen offensichtlich zu groß.

Vielen Dank für die Antwort!

ANKS
Dr. Online
Akzeptierte Antwort Pending Moderation

Liebe Questionner

nachdem jetzt ja bereits einige Ideen zu Deinen Fragen ausgetauscht wurden, mag ich noch speziell auf Deine Frage mit dem Pregabalin eingehen. Auch wenn das MEdikament ursprünglich für die Behandlung von Epilepsie entwickelt wurde, haben zahlreiche Studien eine gewisse Wirkung auf neuropathische Schmerzen gezeigt. Die von Dir beschriebenen "Missempfindungen" oder Spannungen können schon auch ein Ausdruck einer neurologischen Irritation der Nerven sein. Insofern würde ich es an Deiner Stelle in einer niedrigen Dosierung beginnend ausprobieren. Eventuell sogar nur mit 25mg beginnend und dann vorsichtig steigernd.

Menschen reagieren sehr unterschiedlich auf dieses Medikament, so dass es wichtig ist, es mit einem gewissen Vertrauen aber einer kritischen und reflektierenden Selbsbeobachtung einzunehmen. Wichtig ist, dass eine anfängliche Müdigkeit im Verlauf eher wieder zurück geht. Wenn dieses Medikament nicht wirklich hilft, dann gibt es noch einige andere. Es lohnt sich also, "dran" zu bleiben und weiter zu suchen.

 

Herzliche Grüsse

ANKS

questioner Beobachter
Akzeptierte Antwort Pending Moderation

Hallo Frau ANKS,

vielen Dank für die Nachricht. Ich werde mir das Pregabalin in der kommenden Woche wieder verschreiben lassen und einen Linderungs-Versuch starten. Ich wäre sehr glücklich, wenn dadurch die Spannungen in den Beinen wieder nachlassen, zumal ich inzwischen auch immer häufiger leichte Krämpfe habe. Wiederum vielen Dank für die Bemühungen!

questioner Beobachter
Akzeptierte Antwort Pending Moderation

Hallo Johannes,

Dir auch wiederum herzlichen Dank für Deinen geduldigen und freundlichen Nachhilfeuntericht!

Viele Grüße!

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