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Leben mit Querschnittlähmung

  1. odyssita Star
  2. Leben mit Querschnittlähmung
  3. Dienstag, 16. Oktober 2018
Hallo miteinander,
mich würde interessieren, was Eurer Erfahrung nach Faktoren sind, die Spastik beeinflussen.
In letzter Zeit habe ich den Eindruck, dass meine Muskeln vermehrt verspannen, auch auf meiner eigentlich "guten" Seite. In der Form - schon nach kurzer Belastung der Muskeln mit deutlicher Verschlechterung, und eben auch über mehrere Tage am Stück - ist das recht neu für mich. Da bei mir ja immer auch ein bisschen die Frage im Raum steht, wann/ob mir bei zunehmender Verschlechterung ggf. doch eine operative Versteifung der instabilen Wirbel angeraten wird, würde mich interessieren, welche Schwankungen Eurer Erfahrung nach "normal" sind, ohne dass dabei eine strukturelle Verschlechterung zugrunde liegen muss. Was sind Faktoren, die Eurer Erfahrung nach Einfluss auf den Muskeltonus haben?
Danke!
Liebe Grüße,
odyssita
fritz
Blog-Autor
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...ich will nicht belehren und nicht theoretisieren. Was ich schreibe, bezieht sich auf mich. Die Faktoren sind in dieser Reihenfolge: Zu volle Blase, Tageszeit, Aussentemperatur, subjektives Empfinden von Stress. Die zu volle Blase ist bekanntlich auch ohne Rückenmarkverletzung ein Reizfaktor. Am Morgen sind wir steif. Auch das ist, glaube ich, ganz normal. Mit der Tagesaktivität nimmt die Durchblutung zu, die Muskulatur lockert sich, weil sie aktiviert wird, was in der Nacht nicht der Fall ist. Jede Form von Kälte begünstigt zudem die Spastik.

Das ist aber nicht alles! Im 41-jährigen Rückblick stelle ich fest, dass es Schwankungen gibt, also Phasen mit hohem Tonus und solche mit tieferem. Warum das? Ich habe keine schlüssige Antwort. Auch das subjektive Stressempfinden schwankt stark. Es bestimmt ja auch das Seelenheil. Was mich gestern aus der Bahn warf, mache ich heute mit Leichtigkeit - und umgekehrt. Warum das? Schliesslich werden wir älter. Bedeutet das auch für uns, dass wir steifer werden? Auch da bin ich mir nicht schlüssig.

Vielleicht hilft dir das?
odyssita Star
Akzeptierte Antwort Pending Moderation
Lieber Fritz,
lieben Dank für Deine Antwort und Deinen Erfahrungsbericht.
Hm, ich glaube, bei mir ist schon manches anders, das ist interessant - die Faktoren, von denen Du schreibst, haben bei mir tatsächlich weniger Einfluss. Aber ich bin ja auch nur mild inkomplett betroffen, und mechanische Faktoren durch die Instabilität spielen bei mir halt doch eine sehr große Rolle und haben somit meiner Erfahrung nach den meisten Einfluss auf meine Symptome. Konkret: Seit sich meine Halswirbel spürbar wieder zurecht gerückt haben, macht meine "gute" Hand nicht mehr so zu, die erhöhte Muskelspannung im Arm hat nachgelassen und auch die Feinmotorik der "guten" Seite scheint sich langsam wieder zu erholen. Puh, Glück gehabt - da ist wohl nichts dauerhaft kaputt gegangen...
Sehr interessant fand ich, dass Du von Schwankungen schreibst, für die Du keine schlüssige Erklärung hast. Der Körper ist schon ganz schön komplex, und ich finde es spannend, wie viele offene Fragen es noch gibt.
Liebe Grüße,
odyssita
fritz
Blog-Autor
Akzeptierte Antwort Pending Moderation
...es gibt mehr offene Fragen als beantwortete! Das hängt unter anderem damit zusammen, dass schon wir, die theoretisch dieselbe Diangose haben, unterschiedliche Muster und Verläufe zeigen.
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