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Blase & Darm

Blasenstimulator

Was ist ein Blasenstimulator?

Der Blasenstimulator ist ein Implantat, mit dem die Blasen- und Darmnerven direkt stimuliert werden können und so die Entleerung der Blase und des Darms möglich wird. Er kann nur bei Personen mit einer kompletten Querschnittlähmung und einer spastischen Blasenlähmung zur Anwendung kommen.

Wie funktioniert der Blasenstimulator?

Mit Hilfe eines Controllers (A) werden von aussen Signale an einen implantierten Empfänger (D) gesendet. Dadurch werden die Nerven von Blase und Darm stimuliert (F). Die Signale bewirken ein Zusammenziehen des Blasenmuskels und ein Entspannen des Schliessmuskels. So kann die Blase entleert werden.

Handeln bei Komplikationen

Was tun, wenn kein Urin fliesst? Kontrollieren Sie, ob die Platte des Controllers richtig aufgesetzt und ob der Controller auch wirklich aufgeladen ist. Sollte es trotzdem nicht funktionieren, muss die Blase vorübergehend anders entleert werden. Dazu kann die Blase durch Einmalkathetisierung entleert oder es kann ein Dauerkatheter gelegt werden. Nehmen Sie Kontakt mit Ihrem Urologen auf, um das Problem zu lösen.

Gerätepflege

Überprüfen Sie täglich den Ladezustand (Batteriestandsanzeige in Prozent). Laden Sie das Gerät nach Bedarf auf.

Auf Reisen ist es wichtig, das Aufladegerät mitzunehmen und zu überlegen, ob ein Adapter zum Aufladen notwendig ist. Neuere Geräte (schwarz) brauchen keinen Adapter zur Anpassung der Stromspannung, aber allenfalls einen Steckdosenadapter. Die alten Geräte (grau) benötigen häufiger einen Adapter – die Spannung muss allenfalls auf 110V umgestellt werden.

16 170 04 Blasen Darmmanagement DE Seite 11

Der Blasenstimulator ist ein Fremdkörper. Darf ich mich damit einer MRI-Untersuchung unterziehen? Oder mit dem Flugzeug fliegen?

Ja, die MRI-Geräte der neuen Generation ab 1.0 Tesla sind unproblematisch. Beim Fliegen wird die Empfängerplatte des Blasenstimulators allenfalls beim Abtasten entdeckt. Es ist empfehlenswert, einen Ausweis dabei zu haben.

Kommentare (10)

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Dieser Bericht spiegelt nicht das heutige Wissen zur Anwendung des Blasenstimulators wider.
Heute wird seitens der Neurourologen der Einsatz eines Blasenstimulators als Sakrale Neuromodulation (SNM) bezeichnet, welche bevorzugt (oder einzig) für...

Dieser Bericht spiegelt nicht das heutige Wissen zur Anwendung des Blasenstimulators wider.
Heute wird seitens der Neurourologen der Einsatz eines Blasenstimulators als Sakrale Neuromodulation (SNM) bezeichnet, welche bevorzugt (oder einzig) für inkomplett betroffene Personen empfohlen wird. Über Erfolgsraten der SNM hierzu ist kaum etwas zu erfahren; nach meinem Wissen darf das Unfallereignis, welches zu einem inkompletten Querschnitt geführt hat, nicht viele Jahre zurück liegen. Außerdem sollte das Ausmaß der Schädigung des Rückenmarks nicht zu groß sein (was immer das heißen mag...)
Bei kompletter Querschnittslähmung wird eher von dem Einsatz eine SNM abgeraten wegen unzureichendem Ansprechens während er Testphase (Kutzenberger, 2013)

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Vielen Dank für Deinen Hinweis Salieri! Wir werden ihm nachgehen und den Beitrag gegebenenfalls anpassen. Ich bitte Dich allerdings um etwas Geduld, da wir den Beitrag auch in anderen Sprachen anpassen müssten.
Liebe Grüsse
Johannes

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Hallo Salieri

Ich habe Deinen Kommentar an unseren Chef-Urologen am Schweizer Paraplegiker-Zentrum weitergeleitet, wo der Text verfasst wurde. Er schreibt:

"Die Deutsche Bezeichnung 'Blasenstimulator' ist kein eindeutiger Begriff. Er umfasst...

Hallo Salieri

Ich habe Deinen Kommentar an unseren Chef-Urologen am Schweizer Paraplegiker-Zentrum weitergeleitet, wo der Text verfasst wurde. Er schreibt:

"Die Deutsche Bezeichnung 'Blasenstimulator' ist kein eindeutiger Begriff. Er umfasst zwei völlig verschiedene Techniken, die sakrale Deafferentation und Implantation eines Vorderwurzelstimulators (auch als Brindley-Stimulator bezeichnet) und die sakrale Neuromodulation (SNM). Die Abbildung auf der Seite zeigt einen Brindley Stimulator, der Text dazu ist adäquat. Die sakrale Neuromodulation ist ein ganz anderes Verfahren; der Kommentar bezieht sich auf die Neuromodulation und ist sachlich zutreffend für die Neuromodulation, aber nicht für die abgebildete Deafferentation. Daher könnte man höchstens überlegen, die Begriffe im Text zu präzisieren; da es aber im Deutschen keine exakte Bezeichnung gibt, müsste man dann den Fachterminus schreiben – ich bezweifle, dass dies hilft. Ausserdem könnte man erwägen, einen eigenen Text über die sakrale Neuromodulation zu erstellen."

Ich hoffe, dies klärt das Missverständnis ... was meinst Du?

Liebe Grüsse
Johannes

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Hallo zusammen,

ich bin seit 17 Jahren komplett Paraplegiker. Meine Blasen und Darmspastik wird immer stärker und auch Botox reicht nicht mehr. Jetzt überlege ich intensiv so eine OP für den Blasenstimulator anzugehen.

Hier meine Fragen mit...

Hallo zusammen,

ich bin seit 17 Jahren komplett Paraplegiker. Meine Blasen und Darmspastik wird immer stärker und auch Botox reicht nicht mehr. Jetzt überlege ich intensiv so eine OP für den Blasenstimulator anzugehen.

Hier meine Fragen mit der grossen Hoffnung auf Erfahungsberichte.

Gibt es Alternativen? Ist es für einen Para überhaupt sinnvoll? Welche Kliniken könnt ihr empfehlen? Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen Para hier der so eine Brinkley OP hinter sich hat und aus eigener Erfahrung berichten kann.

Freu mich über jede Meinung.

LG

Sebastian

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Hallo Sebastian,

herzlich Willkommen auf unserer kleinen, aber feinen Community! Schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast.

Vielen Dank für Deine Anfrage! Wir hatten hier im Community-Forum vor einiger Zeit schon einmal eine ähnliche Frage...

Hallo Sebastian,

herzlich Willkommen auf unserer kleinen, aber feinen Community! Schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast.

Vielen Dank für Deine Anfrage! Wir hatten hier im Community-Forum vor einiger Zeit schon einmal eine ähnliche Frage erhalten und leider kam damals keine Antwort. Da sie uns (Moderatoren) damals interessiert hatte, hatten wir uns im deutschen und auch im englischsprachigen Web nach Erfahrungsberichten umgesehen, doch ebenfalls ohne Erfolg.

Nun habe ich gerade noch einmal geschaut, aber finde ausser ein paar recht alten wissenschaftlichen Publikationen weiterhin nicht viel. Es gibt schon einige wissenschaftliche Studien auch zum Langzeitgebrauch von Stimulatoren, aber da kann man sich keine allgemeinen Aussagen über Nutzen, Nebenwirkungen etc. erlauben.

Dann gibt es diese deutschsprachige Information zum Brindley-Blasenstimulator mit dem Punkt "Welche Erfahrungen gibt es?". Allerdings stammt das PDF stammt von der Firma, die das Gerät vertreibt.

Ausserdem bin ich auf diese Forumsdiskussion gestossen. Dort wird zum einen auf einen Erfahrungsbericht (unter http://inkontinenz-selbsthilfe.com/html/erfahrungsberichte.html) hingewiesen, den ich aber nicht mehr finden konnte. Zum anderen wird dort als "Alternative" zum Brindley ein Bauchdeckenkatheter diskutiert. Ich kann medizinisch nicht beurteilen, ob das Sinn macht, diese beiden gegenüberzustellen, aber diese Frage könnte Dir sicher unser Dr. Online beantworten. Möchtest Du, dass ich ihm Deine Anfrage weiterleite? Vielleicht kennt er ja noch andere Alternativen oder kann aus seinen Erfahrungen berichten...

Liebe Grüsse
Johannes

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Danke dir für die schnelle Antwort. Werde mal weiter suchen.

LG

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Hallo,

also ich habe mir diesen Blasenstimulator (Sakarale Neuromodulation = SNM) vor zwei Jahren einsetzen lassen und dabei große Hoffnung gehabt, damit eine Verbesserung meiner überaktiven Blase zu erreichen.
Unter Verbesserungen war...

Hallo,

also ich habe mir diesen Blasenstimulator (Sakarale Neuromodulation = SNM) vor zwei Jahren einsetzen lassen und dabei große Hoffnung gehabt, damit eine Verbesserung meiner überaktiven Blase zu erreichen.
Unter Verbesserungen war hauptsächlich zu verstehen:
1. ein möglichst großes "Auswurfvolumen", bzw. wenig bis gar kein Restharn in der Blase beim Wasserlösen (auf natürliche Art, versteht sich)
2. der Harndrang sollte erst bei rel. großem Blasenvolumen von > 400 ml einsetzen
3. entstehender Harndrang bei geringerem Blasenvolumen sollte bis zu einem gewissen Grad unterdrückt und - ganz nach Bedarf - zeitlich verlagert werden können
4. im besten Fall sogar eine gewisse Unabhängigkeit von Medikamenten und Blasenkathetern.
Alles Wünsche, die von einer normal innervierten Blase wie selbstverständlich erfüllt werden.

Hierzu ist mir von der Klinik (Brüder-Krankenhaus in Trier) einiges in Aussicht gestellt worden, sofern das Implantieren des Blasenstimulators erfolgreich verläuft.
Es wurde mir eine Elektrode unter Vollnarkose durch die linke Pobacke in den Sacralbereich implantiert und über einer externen, am Bauch befestigten Stimulator der Sacralnerv mit verschiedene Reizfrequenzen und -muster gereizt.

Um es kurz zu machen, der Erfolg war Null- Komma- Null-Nichts, es stellt sich nicht der geringste positive Effekt bei mir ein.
Ich muss nach wie vor ohne die Einnahme von Medikamenten wie z.B. Oxybutynin u. dgl. bei einem Füllgrad der Blase von ca. 300 ml "unaufschiebbar" die Blase entleeren. Das Restvolumen ist - ohne Katheter - häufig größer als 150 - 250 ml.
Nachts kostet micht die überaktive Blase nach wie vor viel Schlaf, und ein Leben ohne Katheter wird es bei mir bis auf weiteres nicht geben.

Wie man so hört, hat man bundesweit in der BRD in versch. einschlägigen Kliniken noch nicht allzuviel Erfolgt bei Rückenmarksverletzten durch Implantation der SNM. In einem einzigen Fall konnte einem Patienten mit der SNM geholfen werden, welcher nach einem Bandscheibenvorfall "Probleme mit der Blase "hatte. Wieweit die Hilfe ging, war natürlich nicht zu erfahren.
Ich habe deshalb auf das Angebot der Klinik, noch einmal eine weitere Elektrode in das linke Gesäß "auszuprobieren", dankend verzichtet.

Nun habe ich noch das Problem, die Elektrode des rechtes Gesäßes wieder loszuwerden, damit ich wieder MRT-fähig werde. Hierzu werde ich mich allernächst bei einem Neurochirurgen operieren lassen müssen (zwei Tage Klinikaufenthalt mit einer Übernachtung).
Hoffentlich geht alles gut und ich bin das Ding wieder los..

Solange es also keine sicheren Ergebnisse mit SNM für Rückenmarksverletzte gibt, würde ich die Finger davon lassen. Außer Stress ist dabei nichts zu holen.

Beste Grüße,
Salieri

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Lieber Salieri,

Vielen Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht mit der Sakralen Neuromodulation (SNM). Es tut mir leid zu hören, dass diese bei Dir keinerlei positiven Effekt hatte. Es ist sehr verständlich, dass Du nach dieser Erfahrung...

Lieber Salieri,

Vielen Dank für Deinen ausführlichen Erfahrungsbericht mit der Sakralen Neuromodulation (SNM). Es tut mir leid zu hören, dass diese bei Dir keinerlei positiven Effekt hatte. Es ist sehr verständlich, dass Du nach dieser Erfahrung zu dem Schritt entschieden hast, den SNM-Blasenstimulator wieder entfernen zu lassen. Gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse zu der Technik wären in der Tat wünschenswert.

Damit die Leserinnen und Leser Deinen Bericht jedoch korrekt einordnen können, verweise ich auf meinen Kommentar oben (den dritten in der Liste), in dem unser Chef-Urologe am Schweizer Paraplegiker-Zentrum erklärt, dass sich der Artikel oben nicht auf die bei Dir angewandte SNM bezieht, sondern auf den Brindley-Stimulator. Hier nochmal seine Erläuterung:

"Die deutsche Bezeichnung 'Blasenstimulator' ist kein eindeutiger Begriff. Er umfasst zwei völlig verschiedene Techniken, die sakrale Deafferentation und Implantation eines Vorderwurzelstimulators (auch als Brindley-Stimulator bezeichnet) und die sakrale Neuromodulation (SNM). Die Abbildung auf der Seite zeigt einen Brindley Stimulator, der Text dazu ist adäquat. Die sakrale Neuromodulation ist ein ganz anderes Verfahren; der Kommentar (gemeint ist Dein erster Kommentar oben) bezieht sich auf die Neuromodulation und ist sachlich zutreffend für die Neuromodulation, aber nicht für die abgebildete Deafferentation."

Liebe Grüsse,
Johannes

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Hallo Johannes,

danke für Deine Antwort.

Es ist richtig, die SNM ist nicht identisch mit dem Blasenstimulator von Brindley; soweit ist weiß wird dazu bei kompletten "Querschnitten" eine Sacral (?)-Nerv durchtrennt, und man hat hierbei...

Hallo Johannes,

danke für Deine Antwort.

Es ist richtig, die SNM ist nicht identisch mit dem Blasenstimulator von Brindley; soweit ist weiß wird dazu bei kompletten "Querschnitten" eine Sacral (?)-Nerv durchtrennt, und man hat hierbei tatsächlich auch Erfolge.
Ich habe meinen kurzen Beitrag deshalb hier mit reingestellt, weil ich mir keines besseren "PLatz" dafür wußte.
Jedenfalls sind mir für die SNM, wofür sehr intensiv geworben wird, bisher keine Erfolge bekannt, und das ist nicht nur sehr schade...!

Beste Grüße,

Salieri

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Guten Morgen Salieri,

danke für Deine Rückmeldung und auch nochmals für Deinen wertvollen Erfahrungsbericht! Er hilft hoffentlich anderen hier, die Chancen und Risiken der Sakralen Neuromodulation (SNM) besser abschätzen zu können. Ich hoffe,...

Guten Morgen Salieri,

danke für Deine Rückmeldung und auch nochmals für Deinen wertvollen Erfahrungsbericht! Er hilft hoffentlich anderen hier, die Chancen und Risiken der Sakralen Neuromodulation (SNM) besser abschätzen zu können. Ich hoffe, Deine OP verläuft reibungslos, damit Du die Elektrode bald wieder los bist.

Du hast recht, leider gibt es keinen besseren Platz für Deinen Beitrag, denn zum Thema SNM haben wir noch keinen Artikel. Das liegt möglicherweise daran, dass fast alle Wiki-Texte von Gesundheitsfachpersonen aus dem Schweizer Paraplegiker-Zentrum (SPZ) verfasst sind und somit nur Therapien und Geräte vorgestellt werden, die am SPZ angewendet werden, weil sie wissenschaftlich fundiert sind. Das würde sich mit Deinen Beobachtungen decken, dass die SNM noch eine recht unsichere Sache ist.

Liebe Grüsse,
Johannes

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